Wenn Krebs die Familie trifft ist die Aufklärung der Kinder wichtig

Für Kinder gerät die Welt ins Wanken, wenn ein Eltern- oder manchmal auch Großelternteil an Krebs erkrankt. Doch man kann einiges tun, um Kinder altersgerecht aufzuklären und ihnen durch diese belastende Zeit zu helfen.

KM Kinder richtig aufklären bei Krebs

Eine Krebsdiagnose kann Auswirkungen auf die Entwicklung von Kindern haben, vor allem dann, wenn die Eltern nicht offen reden können. Gerade jüngere Kinder fühlen sich oft mitverantwortlich, wenn es Mama oder Papa schlecht geht. Sie verstehen nicht, was Krebs ist und was die Erkrankung bedeutet. Fehlt der Austausch mit den Eltern, suchen sie oft selbst nach Erklärungen für die Veränderungen im Familienleben. Finden sie keine Antworten auf ihre Fragen entwickeln Kinder oft Schuldgefühle, oder Eltern nehmen besorgt Verhaltensänderungen bei ihren Kindern wahr. Hilfreich können die folgenden 5 Tipps zum Umgang mit Kindern sein:

  1. Finden Sie eine offene und dem Alter des Kindes angemessene Sprache.  Sagen Sie,  dass Sie Krebs haben und dass alles dafür getan wird, dass Sie wieder gesund werden. Sagen Sie ihrem Kind auch, dass Sie es informieren, sollte sich an der jetzigen Situation was ändern. Kinder spüren die veränderte Stimmung ihrer Eltern. Sie nehmen wahr, wenn diese ängstlich, traurig oder verzweifelt sind. Je offener Sie dem Kind gegenüber sind, desto seltener wird es nach eigenen Erklärungen suchen. Sie fühlen sich damit überfordert? Die geschulten Fachkräfte in den Psychosozialen Krebsberatungsstellen der  Landeskrebsgesellschaften helfen Ihnen gerne, eine angemessene Bewältigungsstrategie zu entwickeln.
  2. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über bevorstehende Veränderungen. Erklären Sie, z. B. was bei einer Operation oder Chemotherapie geschieht, wie sich der Körper äußerlich verändern kann und welche Auswirkungen die Behandlungstermine auf den Alltag des Kindes haben können. Lassen Sie Ihr Kind selbst entscheiden, ob es den kranken Elternteil im Krankenhaus besuchen möchte oder nicht.
  3. Alle Gefühle dürfen sein. Sie dürfen traurig und ängstlich sein – auch in Gegenwart Ihres Kindes – aber achten Sie darauf, dass Sie Ihr Kind nicht mit den eigenen Ängsten überschütten. Kinder sind nur begrenzt belastbar. Bei allen Emotionen, die Sie äußern, muss ein für das Kind erträgliches Maß gewahrt bleiben.
  4. Spaß und Spiel sind erlaubt. Manche Kinder haben das Gefühl, angesichts der schweren Erkrankung von Mutter oder Vater keinen Spaß mehr haben zu dürfen und verzichten auf Dinge, die sie eigentlich gerne machen. Ermuntern Sie Ihr Kind  auch weiterhin zum Spielen und zum Zusammensein mit Freunden. Das tut ihrem Kind und somit auch Ihnen gut.
  5. Informieren Sie Pädagogen in Kindergarten, Hort oder Schule über die Situation. Oft sind sie die Ersten, denen ein verändertes Verhalten eines Kindes auffällt. Adäquate Unterstützung kann hier nur erfolgen, wenn sie die Belastungen des Kindes kennen. Ob Freunde und Klassenkameraden über die Krebserkrankung informiert werden sollen, entscheiden Kinder und Jugendliche am besten selbst.

Nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts werden in Deutschland jährlich ca. 150.000 bis 200.000 Kinder unter 18 Jahren neu mit der Situation konfrontiert, dass bei Mutter oder Vater „Krebs“ diagnostiziert wurde. Das heißt: In jeder dritten Familie,

in der ein Elternteil an Krebs erkrankt, leben minderjährige Kinder.

Weitere Tipps und ausführliche Informationen erhalten betroffene Familien in der Broschüre: „Was Kindern und Jugendlichen hilft, wenn Eltern an Krebs erkranken“ Erhältlich unter: www.bayerische-krebsgesellschaft.de

Quelle: Bayrische Krebsgesellschaft e.V.

Kommentieren ist momentan nicht möglich.

trans