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Resilienz – hilfreiche Strategie in Krisenzeiten

Resilienz - Sich durchkämpfen trotz Schwierigkeiten

Als Helga B. von ihrer Diagnose erfuhr, fiel sie sprichwörtlich aus allen Wolken. Es war wie der Psychologe Gerdes es so trefflich beschrieb der „Sturz aus der normalen Wirklichkeit“[1]. Mit ihren 58 Jahren stand Helga vor der Frage was künftig werden sollte?! Ihre Familie, ihr Mann, ihre Kinder und ihre Enkel brauchten sie, in ihrem verantwortungsvollen Fulltime-Job konnte sie nicht fehlen und eine pflegebedürftige Mutter hatte sie auch noch zu versorgen. Nachdem Helga alle ersten medizinisch notwendigen Schritte gegangen war, der Krebs hatte zum Glück keine Metastasen gebildet, erinnerte sie sich an eine Geschichte, die sie ihren Enkelkindern einmal vorgelesen hatte und auch an ein Motto des argentinischen Psychoanalytikers Jorge Bucay: „Kindern erzählt man eine Geschichte, damit sie einschlafen, Erwachsenen damit sie aufwachen.“[2]

Es war die Erzählung von der Feldmaus Frederick, aus einem Kinderbuch von Leo Lionni[3], an die sie mit Freude zurückdachte. Der kleine Frederick sammelt während der Erntezeit nicht so wie seine Kolleginnen und Kollegen Nahrungsmittel für den Winter, sondern er hortet Sonnenstrahlen, Farben und Worte. Diese zunächst einmal erstaunlichen Dinge bringt er zum Einsatz als die gesammelten Vorräte der Mäusegemeinschaft fast aufgebraucht sind, um so den trüben kalten Winter zu überstehen – damit überlebten sie. – Im übertragenen Sinne und psychologisch betrachtet, kann man behaupten, dass Frederick genau das praktiziert und vorlebt, was in Krisenzeiten überlebensnotwendig ist: nämlich ein hochgradig resilientes Verhalten.

Resilienz

Was ist nun Resilienz? Zunächst einmal ist dieser Begriff aus der Naturwissenschaft entliehen. Er beschreibt wie ein Material in der Lage ist, nach Einwirkung darauf wieder seine ursprüngliche Form zurück zu kommen. Laufen Sie zum Beispiel über eine Wiese, werden sich die Grashalme danach wieder aufrichten und selbst wenn sie nach starkem Schneefall plattgedrückt werden, haben die Halme das Bestreben, wieder nach oben zu gelangen.

In der Psychologie ist mit Resilienz (von lat. resilire ‚zurückspringen‘ ‚abprallen‘) ist die Fähigkeit gemeint, durch Rückgriff auf persönliche und sozial vermittelte Ressourcen, Krisen bewältigen zu können und diese Krisen ggf. sogar als Anlass für neue Entwicklungen nutzen zu können. Es handelt sich dabei um eine Form der psychischen Widerstandsfähigkeit. Darüber hinaus ist ein resilienter Mensch nicht nur befähigt schwierige Situationen auszuhalten, sondern ihr sogar etwas entgegensetzen zu können.

Welche Ressourcen/Faktoren sind für die Bildung von Resilienz nötig und welche Strategien können dabei hilfreich sein? Diese Frage ist insofern sehr wichtig, da Resilienz sehr eng an den Erhalt und die Wiedererlangung von Gesundheit gekoppelt ist. Dabei zählen Halt, bzw. Stabilität, Schutz, Orientierung und Perspektive zu den wichtigsten Kraftquellen und zugleich Stützpfeilern.

  1. 1.      Faktor – Soziale Bindungen

Fragt man Menschen, was ihnen in einer problematischen Situation am meisten geholfen hat, so nennen sie meist als Erstes soziale Bindungen – Familie, Freunde, Menschen die ihnen die Seele stärken, ihnen nahestehen und sie liebevoll unterstützen. Denn eine starke Seele/Psyche lässt sich vor allem durch Vertrauen, Verlässlichkeit, Geborgenheit, Halt, und nicht zuletzt natürlich auch durch Trost, Hoffnung und Zuversicht aufbauen. Wer eine „starke Schulter zum Anlehnen“ hat, trägt seine Lasten leichter.

  1. 2.      Faktor – Selbstwirksamkeit

Bei der Bewältigung von Situationen und beim Erreichen von Zielen bildet der Glaube an sich selbst ein weiteres wichtiges Fundament. Das Motto „Yes, we can!“ hat nicht nur einem Politiker geholfen, Präsident der Vereinigten Staaten werden zu können. „Ja, ich schaffe es!“ – damit ist die Erwartung und vor allem auch die eigene Überzeugung verbunden, ein Problem meistern zu können. Diese persönliche Einstellung ist sozusagen ein Eigenbeitrag zu anstehenden, möglicherweise nötigen Veränderungen. Er gibt einem das Gefühl aktiv sein, sich einbringen und mitwirken zu können. Hier kann der Grundstein für eine individuelle Bewältigungsstrategie gelegt werden.

  1. 3.      Faktor – Achtsamkeit

Mit Achtsamkeit bezeichnet man das Bewusstsein auf eigene Bedürfnisse achten und diese geltend machen zu können. Das heißt auch, sich Zeit für sich selber zu nehmen, bewusst zu handeln und zu genießen. Es ist ein aufmerksames Beobachten und Erspüren für das was man braucht und was man wohlmöglich auch nicht benötigt, oder möchte. Zu letzterem gehört sicher auch dazu, NEIN-Sagen zu können. Für viele erkrankte Menschen war es dabei auch wichtig Stressfaktoren zu reduzieren, sich schlichtweg von Zeit- und Nervenräubern zu verabschieden, denn die menschliche Energie ist nicht unerschöpflich.[4]

  1. 4.      Faktor Spiritualität

Nach dem Glauben an sich selbst, hat jeder Mensch auch noch andere Elemente die ihn tragen. Sie sind seine persönlichen Schutzschilde. Nicht umsonst heißt es so oft „der Glaube versetzt Berge“. Damit muss nicht nur Religiosität, sondern es kann damit jede Form von Spiritualität gemeint sein. Wie eine Art Leuchtturm können Gebete, Rituale helfen den Weg zu finden, zur Ruhe zu kommen und die Furcht zu verlieren. Spiritualität kann aber auch dazu beitragen, denn Sinn seines Lebens zu entdecken und zu spüren, denn jeder von uns hat etwas für das er lebt![5]

  1. 5.      Faktor Persönlichkeit

Natürlich spielt auch das jeweilige Temperament eines Menschen eine große Rolle bei der Krankheitsverarbeitung. Durchsetzungsvermögen, Flexibilität, Ausdauer und Optimismus sind wichtige Begleiter auf dem Weg zur Gesundung. Ganz nach der Devise von Frank Sinatra „I dit it my way“, entwickeln Patienten mit ihren Talenten, Fähigkeiten, Interessen und Hobbies ganz eigene Wege mit allen Dingen auch fertig zu werden. Die drei Grundbausteine der Resilienz nach Brigid Daniel[6]:

Ich HABE

Ich BIN

Ich KANN

im Sinne von:

Ich HABE Menschen, die mich gern haben und mir helfen.

Ich BIN eine liebenswerte Person und respektvoll mir und anderen gegenüber.

Ich KANN Wege finden, Probleme zu lösen und mich selbst zu steuern

sind zusammengefasst die Formel, mit der Erkrankte viel Hoffnung schöpfen können. Sich selber gut zu kennen macht stark!!!!

 

Zusammenfassung:

10 Wege zur Resilienz

Quelle: „Road to Resilience“ (http://www.apa.org/helpcenter/road-resilience.aspx),

Ch. Berndt „Resilienz – Geheimnis der psychischen Widerstandskraft“, München 2015, S. 201ff

Was ihn nicht umbringt, macht ihn stärker…F. Nietzsche[1]

Niemand ist unverwundbar oder immun gegenüber dem Schicksal. Aber die Erkrankung kann als Chance begriffen werden, als Herausforderung und als Kontra- oder Wendepunkt zur Veränderung! Patienten erfahren hierbei ihr Schicksal als wichtige Erfahrung mit der Erwartung dort auch wieder heraus zu kommen und diese Erfahrungen ins Leben integrieren, evtl. daraus lernen zu können. Diese Perspektive hilft, sich nicht als Opfer der Krankheit zu verstehen, nicht in der Situation stecken und gefangen zu bleiben. In diesem Zusammenhang bezeichnet der Diplom Psychologe Ralf Schwarzer Resilienz nicht nur als psychische Robustheit, sondern auch als psychische Elastizität.[2] Zugegeben…nicht immer hat man die Energie, alles aus eigener Kraft zu schaffen. Deshalb macht es in vielen Fällen Sinn, sich auch durch professionelle Angebote wie Selbsthilfegruppen, Beratungsstellen, Vereine, Foren, Therapeuten, etc. unterstützen zu lassen.

Die Diagnose einer Krankheit ist zweifelsfrei eine große Herausforderung für einen Menschen, in diesen Momenten gilt es, sich eine „Erste Hilfe“ zu verschaffen.

 Der Notfallkoffer

Innere Bilder….

Kommen wir noch einmal zurück zu Helga und der Feldmaus Frederick. Für Helga stand fest, dass sich künftig vieles in ihrem Leben ändern musste, weil sie ihre Kraftreserven nun vornehmlich für sich brauchte. In ihrem Haushalt ließ sie sich durch ihre Kinder und professionelle Kräfte unterstützen. Für ihre pflegebedürftige Mutter organisierte Helga einen Pflegedienst. Ferner überlegte sie nach der Rehabilitation ihre Arbeitsstunden im Job zu reduzieren und stattdessen mehr für ihre Gesundheit zu tun. Kurzum – die Patientin hat versucht ihre Stressoren zu minimieren.

 

Wie der kleine Frederick sammelt sie nun schöne Momente, Erlebnisse und Begegnungen. Jeden Abend schreibt sie dazu drei Begebenheiten in einer Kladde auf, die tagsüber positiv und erfreulich für sie verlaufen sind. Das macht ihr Mut. Ebenso versucht Helga schöne Augenblicke und Aktionen für sich zu planen, sich Wünsche und Träume zu erfüllen. Ihr Motto hierzu lautet: Worauf freue ich mich morgen, übermorgen, nächste Woche, nächsten Monat…..?! Sie lebt sozusagen von inneren Bildern, denn innere Bilder  geben dem Leben Sinn – sie erinnern daran wofür es sich zu leben lohnt – auch in schwierigen Zeiten!

 

 

zum guten Schluss….

zeigt sich oft auch, wie der griechische Philosoph Epiktet es schon kundtat, dass es nicht die Dinge sind, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Immer wenn ein Mensch ernsthaft erkrankt, sollte er bedenken, dass Gesundheit nicht die Abwesenheit von Störungen ist, sondern die Fähigkeit und Kunst mit diesen Beeinträchtigungen leben und Lebensqualität dabei entwickeln zu können. In diesem Sinne ist Resilienz der Treibstoff der unseren persönlichen Motor….unseren Lebenswagen durch Krisen, Stürme und Täler navigiert.

 

 

Zur Autorin

Dr. phil. Iris Huth, Jg. 1966

Ltg. Sozial- und Gesundheitsmanagement Akutklinik

Beratungsstelle für Patienten und Angehörige

Fachwirtin f. d. Sozial- und Gesundheitswesen

Lehrbeauftragte der FH Düsseldorf Sozialmedizin

Psychoonkologin

Mediatorin

Beirat amb. Ev. Hospiz Bethesda e.V. Duisburg

Krebsberatungsstelle Duisburg

 


[1] Nietzsche, F. Ecce homo – Wie man wird, was man ist. München 2005.

[2] Siehe Schwarzer, R. in: Bowler, R.M./Harris, M. et. Al. Longitudinal mental health impact among police responders tot he 9/11 terrorist attack. Marican Journal of Industrial Medicine, Bd 55/14, S. 297.



[1] Gerdes, N. Der Sturz aus der normalen Wirklichkeit und die Suche nach Sinn. In: Schmidt, W. (Hrsg) Jenseits der Normalität. München 1986.

[2]  Bucay, J. Komm, ich erzähl dir eine Geschichte. Frankfurt a. Main 2007

[3]  Lionni, L. Frederick. Weinheim 2003.

[4] Kabat-Zinn, J. Gesundheit durch Meditation. Das große Buch der Selbstheilung. München 2011

[5] Frick, Sich heilen lassen. Eine spirituelle und psychoanalytische Reflexion. Würzburg 2011

[6] Daniel, B. Resilience – A Framework of Positive Practice. Dundee 2005

VONEINANDER LERNEN – MITEINANDER IM DIALOG – Tagung der niedersächsischen Krebsselbsthilfegruppenleiter in Stapelfeld (Cloppenburg)

Auf Einladung der Niedersächsischen Krebsgesellschaft e.V. und der Selbsthilfegruppe miKado e.V. – mit Krebs, aber doch optimistisch – aus Vechta fand am 05.09.2015 in der Katholischen Akademie Stapelfeld bei Cloppenburg die jährliche Tagung der niedersächsischen Krebsselbsthilfegruppenleiter statt. Zu diesem nun schon siebten Treffen waren gut 50 Vertreter aus verschiedenen Selbsthilfegruppen aus ganz Niedersachsen angereist.

Die diesjährige Tagung stand unter dem Motto: „So geht Vernetzung“. Nach der Begrüßung durch die Organisatoren hielt die Juristin Nora Parakenings vom Sozialverband Vdk aus Cloppenburg einen Vortrag über „Selbsthilfegruppen – bedürfnisorientierte Verknüpfung medizinischer, sozialer und kultureller Aspekte“. Anschließend ergab sich eine angeregte Diskussion mit hilfreichen Informationen, die nicht nur von Frau Parakenings, sondern auch aus dem Plenum kamen, besonders in Bezug auf mögliche finanzielle Förderungen von Selbsthilfe in Niedersachsen.

Referenten

FOTO: von links nach rechts:
(v.l.n.r.: Annette Schmidt (Nds.KG), Gerd Hoppe (miKado), Bettina Hallmann (Nds.KG), Bettina Radola (miKado), Dr. Barbara Kappenberg (Kath. Akademie Stapelfeld)

Der zweite Teil des Vormittags wurde durch „Blitzlichter“ von acht verschiedenen Experten auf dem Podium gestaltet, die Tipps gaben, wie eine Vernetzung von Selbsthilfegruppen gelingen kann. Dabei hatten die Zuhörer auch die Möglichkeit, Fragen zu konkreten Anliegen zu stellen.

Blitzlichter_schmal

Nach der Mittagspause und Gelegenheit zum Austausch konnten die Tagungsteilnehmer an folgenden Workshops mitarbeiten:

1. Vernetzung nach außen über gelungene Pressearbeit
Leitung: Gabi Westerkamp, Journalistin, Cloppenburg

2. Vernetzung über Schnittstellen zwischen Selbsthilfe und Professionellen
Leitung: Rita Otten, Ltg. Kontaktstelle für Selbsthilfegruppen, Cloppenburg

3. „Gute Projekte“ Vernetzung über Projektarbeit und Kooperationen
Leitung: Gerd Hoppe, Fundraising Manager (FA), Projekt Manager, Essen

Dass in jedem Workshop gut und konzentriert gearbeitet wurde, zeigte sich in der anschließenden Zusammenfassung „Das Wichtigste – kompakt für alle“. Viele Anregungen und Tipps konnten die Teilnehmer mit nach Hause nehmen, und vielfach bestand der Wunsch nach Vertiefung.

Vortragssaal

Die Niedersächsische Krebsgesellschaft e.V. veranstaltet diese Tagung einmal jährlich in Zusammenarbeit mit einer Krebs-Selbsthilfegruppe aus Niedersachsen. Veranstaltungsorte waren bisher Ganderkesee, Stade, Verden, Lüneburg, Bad Zwischenahn und Cloppenburg. Das nächste Treffen wird voraussichtlich im September 2015 im Heidekreis stattfinden.
Quelle: Niedersächsische Krebsgesellschaft e.V.   -   Bettina Hallmann und Annette Schmidt
Königstraße 27, 30175 Hannover
Tel.: 05 11 – 3 88 52 62
Fax: 05 11 – 3 88 52 62
E-Mail: service@nds-krebsgesellschaft.de
Internet: www.nds-krebsgesellschaft.de

 

Sport trotz Krebs

Stiftung Leben mit Krebs ruft zur Aktionswoche auf und fördert jedes Projekt mit 150 Euro

Stiftung LEBEN_Beispiel für Aktionstag 2014_Gymnastikübungen_mitmachen

In Deutschland sind über fünf Millionen Menschen an Krebs erkrankt. Die Diagnose verändert das Leben schlagartig. Viele Krebspatienten ziehen sich zurück, nur wenige treiben Sport. Dabei verbessert körperliche Aktivität die Lebensqualität und verringert Symptome wie Abgeschlagenheit und Erschöpfung. Außerdem steigert die Bewegung das Selbstwertgefühl und die Vitalität.

Aus diesem Grund veranstaltet die Stiftung Leben mit Krebs vom 5. bis 12. September die Aktionswoche „Sport und Bewegung für Menschen mit Krebs“ in Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Sportvereine, Reha-Kliniken, Selbsthilfegruppen, onkologische Einrichtungen und weitere Institutionen können sich anmelden und einen Aktionstag für Krebspatienten durchführen. Die Registrierung erfolgt über www.sportfest-krebs.de.

Im vergangenen Jahr haben über 80 Vereine teilgenommen und insgesamt über 1.700 Krebspatienten motivieren können. „Die Teilnehmer waren mit Eifer dabei, obwohl sich manche mitten in der Chemophase befinden. Bei der Ausgabe der Urkunden kamen nur positive Rückmeldungen. Unisono hieß es: Das würden wir wieder machen!“, so eine Krebspatientin über den Aktionstag ihrer Gruppe.

Erlaubt ist, was gut tut

„Durch gemeinsame sportliche Betätigung kommen Patienten zusammen und überwinden die krankheitsbedingte Isolation. Sie gewinnen neuen Lebensmut und motivieren andere Betroffene. Mit der Aktionswoche möchten wir erreichen, dass sich Patienten trotz der Krankheit trauen Sportliches zu leisten“, erklärt Klaus Schrott, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Leben mit Krebs. Deshalb wird jede Organisation, die in der Aktionswoche ein Sportprogramm für Krebspatienten anbietet, von der Stiftung unterstützt. Das kann ein Walkingkurs sein oder eine gemeinsame Fahrradtour, leichtes Ausdauertraining oder Gymnastik. Erlaubt ist, was gut tut.

Unterstützung bei Organisation

Bei Teilnahme von mindestens zehn Betroffenen und Abgabe einer kurzen Dokumentation, erhält die Gruppe 150 Euro. Hilfestellung bei der Organisation, Durchführung sowie Gestaltung des Sportprogrammes gibt es ebenfalls. Dr. Freerk Baumann (Deutsche Sporthochschule Köln) und Dr. Joachim Wiskemann (Nationales Centrum für Tumorerkrankungen Heidelberg) haben Vorschläge für das Bewegungsprogramm am Aktionstag entwickelt. „Körperliche Aktivität gehört zu einer der wichtigsten Nachsorgemaßnahmen für Krebspatienten. Mit der Aktionswoche möchten wir diesen Aspekt hervorheben und der breiten Öffentlichkeit bekannt machen“, sagt Wiskemann. „Es ist nie zu spät mit Bewegung zu beginnen“, fügt Baumann hinzu. Die Vorschläge der Sportmediziner und die Anleitung für den Aktionstag finden Organisationen unter www.sportfest-krebs.de.

Quelle: Stiftung Leben mit Krebs

www.stiftung-leben-mit-krebs.de

TROMMELN für das LEBEN !

kostenfreier Trommelworkshop beim #Krebsinformationstag

Trommeln bewegt, beflügelt und Trommelrythmen aktivieren in uns Bereiche, die Körper, Geist und Seele ansprechen. Kein Wunder das Trommeln mit afrikanischen Djembeln auch verstärkt in der Psychoonkologie Eingang hält. Das Trommeln in der Gruppe schafft es, ein verbindendes Gruppengefühl auszulösen. Die Niedersächsische Krebsgesellschaft schreibt in einem Newsletter: “Trommeln aktiviert die eigenen Heilungskräfte und kann die durch die Erkrankung in Mitleidenschaft gezogene Psyche stabilisieren.”

Trommelworkshop_Krebsinformationstag
Daher bieten wir erstmals beim #Krebsinformationstag die Möglichkeit zum mittrommeln an. Hierfür konnten wir Hans Schneider aus Bad Oeynhausen gewinnen, der einige hundert Trommeln mitbringt. Alle Interessierte sind herzlich eingeladen!

 

Termine:
- Hagener Krebsinformationstag am Fr. 21. August 2015 in der Stadthalle Hagen, nachmittags
- Duisburger Krebsinformationstag am 11. Sept 2015 Mercatorhalle
- Bielefelder krebsinformationstag am 23. Okt. 2015, Ravensberger Park

Weitere Infos: www.krebsinformationstag.de

Prostatakrebs: OP, Bestrahlung oder Brachytherapie? – Strahlentherapeuten empfehlen, über Nebenwirkungen intensiv aufzuklären

Jedes Jahr erkranken in Deutschland etwa 64 500 Männer an Prostatakrebs. Inkontinenz und andere Blasenstörungen gehören für diese Patienten zu den schlimmsten Folgen der Behandlung. Dies kam in einer Studie heraus, die die Lebensqualität mithilfe von Tests aus der ökonomischen Spieltheorie untersucht hat. Frühere Studien hatten gezeigt, dass die Strahlentherapie gegenüber der Operation Vorteile bringt. Es kommt seltener zu Komplikationen an den Harnwegen, erklärt die Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO).

Bei Patienten mit lokal begrenztem Prostatakrebs gibt es drei Behandlungsoptionen: Bei einer Operation wird die gesamte Prostata entfernt. Da zusammen mit der Prostata auch Teile der Harnröhre und Nerven zur Steuerung der Blasenfunktion verloren gehen können, sind Harnwegskomplikationen als Folge möglich. Professor Dr. med. Frederik Wenz, Direktor der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie am Universitätsklinikum Mannheim, erläutert: „In leichten Fällen ist dies eine Inkontinenz, also die fehlende Kontrolle über das Wasserlassen. In schweren Fällen kann es zu Schmerzen oder zu einer Blockade der Harnwege kommen.“

Durch eine US-amerikanische Studie zu Langzeitfolgen nach Prostatakrebstherapie aus dem Jahr 2013 weiß man, dass diese Komplikationen nach einer Strahlentherapie seltener auftreten als nach der Operation. Dies gilt sowohl für die Abtötung der Krebszellen durch eine Bestrahlung von außen (externe Strahlentherapie) als auch durch Einlage von schwach strahlenden, kleinen Jod-Stäbchen („Seeds“) in die Prostata (Brachytherapie).

Ein Team um Montse Ferrer vom Hospital del Mar Research Institute in Barcelona hat nun das Thema Nebenwirkungen und Lebensqualität bei 580 Patienten, deren Prostatakrebs durch eine Operation, eine externe Strahlentherapie oder mit Brachytherapie behandelt wurde, mit Hilfe von Tests aus der ökonomischen Spieltheorie untersucht. Im ersten Test, dem „Time-Trade-Off“, wurden die Patienten nach der Behandlung gefragt, wie viele Jahre ihres Lebens sie dafür eintauschen würden, wenn sie die Nebenwirkungen der Therapie nicht länger ertragen müssten. Am ehesten waren dazu die operierten Patienten bereit, denen ein Leben ohne Operationsfolgen fünf Prozent der restlichen Lebenszeit wert war. Nach einer Brachytherapie waren die Patienten nur zu einer Verkürzung der Lebenszeit um drei Prozent bereit. Im zweiten Test sollten die Patienten angeben, welchen Anteil eines fiktiven Monatseinkommens von 1000 Euro sie für eine Beschwerdefreiheit bezahlen würden. Die operierten Patienten gaben im Durchschnitt an, 47 Euro zu zahlen, während die Patienten, die eine Brachytherapie erhalten hatten, 16 Euro weniger auszugeben bereit waren. Die extern bestrahlten Patienten gaben 30 Euro als Summe an. Im dritten Test wurde den Patienten eine fiktive Therapie angeboten, die die Komplikationen beseitigt, dafür aber mit einem Sterberisiko verbunden war. Patienten mit Komplikationen waren hier bereit, ein deutlich höheres Risiko einzugehen.

Patienten mit ausgeprägten Harnwegssymptomen nach der Operation wären eher bereit, Geld oder Lebenszeit zu investieren oder sogar ein Lebensrisiko einzugehen, um von ihren Beschwerden befreit zu werden, als diejenigen, die durch eine der beiden Formen der Strahlentherapie behandelt worden waren. Störungen der Darmkontrolle und der Sexualfunktion wurden dagegen von allen Patienten eher akzeptiert.

„Es ist bekannt, dass Harnwegskomplikationen nach der Operation häufiger auftreten können als nach einer externen Bestrahlung oder einer Brachytherapie“, erläutert DEGRO-Sprecher Wenz. „Die jetzige Studie zeige, dass Inkontinenz und Harnverhalt sehr stark auf die Lebensqualität einwirken und von vielen Patienten als sehr belastend empfunden werden. Vor Beginn der Behandlung sollten Patienten daher genau über mögliche Komplikationen und deren Auswirkung auf die Lebensqualität der jeweiligen Behandlungsmethode informiert werden, rät der Radioonkologe.

Quelle: DEGRO – Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie

Literatur:

Ávila M, Becerra V, Guedea F, Suárez JF, Fernandez P, Macías V, Mariño A, Hervás A, Herruzo I, Ortiz MJ, Ponce de León J, Sancho G, Cunillera O, Pardo Y, Cots F, Ferrer M; Multicentric Spanish Group of Clinically Localized Prostate Cancer. Estimating preferences for treatments in patients with localized prostate cancer. International Journal of Radiation Oncology*Biology* Physics 2015; 91: 277-87. Abstract

 

Vorbilder: HELDEN von HEUTE – OLIVER TRELENBERG

Es gibt Menschen, die auch in schwierigen Lebenssituationen nicht den Blick für andere aus dem Auge verlieren und sich mit aller Kraft für andere einsetzen. Nicht die Geschäftsführer großer Firmen mit eben solch großen Spendenschecks, sondern engagierte Menschen, die durch persönlichen Einsatz etwas bewegen und zwar für die gute Sache und den Nächsten. Das zeichnet sie für uns aus, die HELDEN von HEUTE.

Oliver Trelenburg

Einen möchten wir Ihnen heute vorstellen: Oliver Trelenberg (48 Jahre) aus Hagen
Er ist so ein stiller Held, der nicht sich und sein erfahrenes Leid in den Mittelpunkt stellt, sondern die gute Sache. Als Krebspatient radelt er für den guten Zweck. Er startet mit seinem Fahrrad kreuz und quer durchs Ruhrgebiet und sammelt dabei Spenden für den Deutschen Kinder Hospizverein.
Er geht ganz offen mit seiner Lebensgeschichte um und so ist es für ihn selbstverständlich, dass er eine sehr persönliche und ungeschönte Vita im Internet veröffentlicht. Er steht zu sich und seinem Leben, seinem scheitern und seelischen Nöten und jetzt bewegt er was, als ganz einfacher, offener Mensch mit einem großen Herz am rechten Fleck.

Oliver Trelenberg

Vor einigen Jahren erkrankte er an Kehlkopfkrebs. Geschwächt durch die Operation konnte er kaum noch Treppen steigen und alles fiel ihm fast zu schwer zu sein. Mehr aus Zufall und Verlegenheit nutzte er für eine kurze Strecke sein Fahrrad und entdeckte dabei seine Liebe zum Radfahren. Waren Anfangs die zurückgelegten Distanzen noch sehr kurz, so konnte er diese kontinuierlich steigern. Neben seinem Fahrrad ist die Fotokamera immer mit dabei und so ist auch seine Facebookseite ein schöne Visitenkarte fürs Ruhrgebiet, in dem man auch aus der Ferne teilhaben kann an wunderschönen Ausblicken, schönen Motiven und einladenden Ecken.

Oliver Trelenberg meint: „Radfahren bedeutet für mich nicht sportliche Höchstleistung sondern Leidenschaft, weil ich während meiner Krankheits- und Lebensgeschichte eine Aktivität und Möglichkeit entdeckt habe, mir mit geringem finanziellen Aufwand und wenig körperlicher Anstrengung bei leichten Touren ein Stück verlorener Lebensqualität “zurück zu
erobern und zu erhalten,.. und darum radel ich wann immer ich körperlich und gesundheitlich dazu in der Lage bin.“

In diesem Jahr engagiert er sich für schwerstkranke Kinder und deren Familie und sammelt mit und durch seine Touren Spenden für den Deutschen Kinderhospizverein. Er ist tief bewegt von den Begegnungen mit schwerstkranken Kindern und ihren Angehörigen und das zeigt ihm, dass er auf dem richtigen Weg ist. Das er ein Held sein soll, daran glaubt er sicher nicht und ist ihm sicherlich auch egal, doch es lohnt sich auf Menschen wie Oliver Trelenberg aufmerksam zu machen, denn sie zeigen uns allen, das es GUTE gibt die GUTES tun, wovon man heute allerdings allzu selten etwas liest.

Es lohnt sich ausdrücklich seine Facebookseite und auch Internetseite zu besuchen und dort die Fotos der Touren anzuschauen, die im Frühjahr starten und die auch viele persönliche Infos über Oliver Trelenberg beherbergen. Auch Fotos zurückliegender Touren sind zu finden.
Ich bin sicher er freut sich über jeden Cent für den Kinderhospizverein ebenso wie für jedes Like für ihn und sein Bike auf seiner Facebookseite:
https://www.facebook.com/pages/Olivers-Radwelt-Mit-dem-Rad-in-ein-neues-Leben/1537505856467574?pnref=lhc

Homepage: http://olivers-radwelt.beepworld.de

PS: Sie kennen auch jemanden, der oder die es verdient an dieser Stelle einmal vorgestellt zu werden, dann freuen wir uns über eine Kontaktaufnahme.

Krebsinformationstag Hannover am 28. Februar 2015

Endlich ist es soweit! Das Programm für den Krebsinformationstag Hannover am 28. Februar 2015 im Hotel WIENECKE XI ist fertig.

Flyer_Cover_KIT2015

Hier steht es nun als PDF zum Download bereit:

150122 Krebsinformationstag Hannover 28 Febr 2015

Gemeinsam haben die Niedersächsische Krebsgesellschaft, das Tumorzentrum der MHH, das Krebsberatungszentrum des Caritasverbandes Hannover und der Onkologische Arbeitskreis Hannover ein umfassendes Programm erarbeitet, bei dem in diesem Jahr patientenorientierte Themen im Vordergrund stehen.

Schirmherrin ist Sozialministerin Rundt, die ebenfalls zugegen sein wird wie beispielsweise die Schauspielerin Kathrin Spielvogel, die den Abschlussvortrag hält: “Therapie überstanden und was nun?- Die Balance zwischen dem Wollen und dem Können”. Aber auch Prof. Dr. Josef Beuth vom Institut der Universität Köln zur wissenschaftlichen Evaluation naturheilkundlicher Verfahren wird mit seinem Beitrag “Gut durch die Krebstherapie – Krebs ganzheitlich behandeln” auch Fragen zu komplementären Behandlungsmöglichkeiten beantworten und einen Überblick über den Einsatz komplementärer Behandlungsmöglichkeiten bieten.

Patienten können in diesem Jahr erneut die Möglichkeit nutzen, in Einzelgesprächen Antworten auf persönliche Anliegen im Vieraugengespräch mit einem Krebsexperten zu finden. Zur Planung und Koordination dieser Gespräche wird jedoch um eine vorherige Anmeldung gebeten.

Starten wird der Krebsinformationstag mit einer Autorenlesung von Angelika Rheindorf: “In den Himmel geh ich später”, in dem die Journalistin in vielen bewegenden Geschichten spannende Einblicke in Ihre Gefühls- und Gedankenwelt im Verlaufe ihrer selbst durchlebten Krebserkrankung gewährt, als sie über sich und das Leben is nachdenken gerät.

Mehr als 80 Referenten wirken im Programm mit und jeder kann sich seinen Tagungsablauf selbst frei zusammenstellen. Weitere Informationen und Infos in den kommenden Tagen auf: www.krebsinformationstag.de

Auch telefonisch kann das Programm unter Tel.: 05262 696 99 55 kostenfrei abgerufen werden sowie auch Einzelgesprächswünsche entgegengenommen werden.

 

Darmkrebspatienten zur Mitwirkung an Online-Studie zu Erfahrungsberichten Gleichbetroffener im Internet gesucht

Das Bundesgesundheitsministerium unterstützt als Teil des Nationalen Krebsplans derzeit eine Studie an der Charité Berlin und der Universität Freiburg, die sich mit der Kernfrage beschäftigt: “Können Erfahrungsberichte von Menschen mit Darmkrebs im Internet andere Betroffene im Umgang mit ihrer Erkrankung unterstützen und Wege zur Bewältigung aufzeigen?”

Patienteninformationen im Internet_Studie zum Thema Darmkrebs

Zu diesem Zweck hat das Projektteam der Berlin School of Public Health der Charité – Universitätsmedizin Berlin und der Universität Freiburg eine Internetseite mit Informationen und wissenschaftlich aufbereiteten Erfahrungsberichten von Menschen mit Darmkrebs gestaltet. Ziel dieser Seite ist es, Erfahrungen von Betroffenen einer breiten Öffentlichkeit von Patienten, Angehörigen und Interessierten zugänglich zu machen. Die Erfahrungsberichte helfen anderen Betroffenen und Angehörigen mit der Konfrontation einer schwerwiegenden Krankheit umzugehen, sie vermitteln wichtige Informationen zum Leben mit der Krankheit, zu Therapien und Unterstützungsmöglichkeiten. Außerdem kann es Patienten dabei unterstützen, das nötige Wissen zu erlangen, um sich angemessen in Behandlungsentscheidungen einzubringen. Ebenso kann die Internetseite auch zu Aus- und Weiterbildungszwecken für medizinisches Personal genutzt werden, um etwas über den Lebensalltag mit der Erkrankung zu erfahren.

In einer Online-Studie wird nun untersucht, inwieweit die Internetseite Betroffene im Umgang mit der Erkrankung unterstützen und Wege zur Bewältigung aufzeigen kann.

Haben Sie Interesse, zwei Wochen lang die Internetseite mit neuen, wissenschaftlich aufbereiteten Informationen und Erfahrungsberichten zum Thema Darmkrebs zu testen?

Wer kann teilnehmen und wie läuft es ab?

Zielgruppe sind Darmkrebspatientinnen und -patienten, bei denen die Diagnose nicht länger als drei Jahre zurückliegt oder die von Metastase(n) oder Rezidiv betroffen sind. Patientinnen und Patienten, die von Metastasen oder Rezidiv betroffen sind, können immer an der Studie teilnehmen, unabhängig davon, wann dies bei ihnen festgestellt wurde. Da wir eine Online-Befragung durchführen, brauchen Interessierte Zugang zu einem internetfähigen Computer.

Studienteilnehmer/-innen beantworten in einem Zeitraum von etwas sechs Wochen Fragebögen am Computer zu drei unterschiedlichen Zeitpunkten: zu Beginn der Studie, nach zwei Wochen und nach sechs Wochen. Außerdem haben sie zwei Wochen lang Zugang zu einer noch nicht veröffentlichten Internetseite mit Informationen und Erfahrungsberichten anderer Betroffener rund um die Erkrankung Darmkrebs.

Mehr Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung zu dieser Studie finden Sie hier:

 www.darmkrebsstudie-charite.de

Kontakt und Quelle:

Bettina Keller, Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Berlin School of Public Health
Reinickendorfer Str. 61/62, 13347 Berlin
Tel. +49 30 450 570 669              
darmkrebs-studie@charite.de

MUTMACHBUCH sucht MutmachGESCHICHTEN aus HANNOVER

Neues Mutmachbuch anlässlich des Krebsinformationstages Hannover 28. 02. 2015

Der Krebsinformationstag in Hannover ist eine feste Institution. Die größte und beliebteste Patientenveranstaltung für Krebspatienten und deren Angehörigen im gesamten Norddeutschen Bereich. Nunmehr zum siebenten Mal organisieren wir diesen Krebsinformationstag, an dem mehr als 80 Krebsexperten mitwirken und in Vorträgen, Diskussionsrunden und Themenforen zu häufigen wie zu seltenen Erkrankungen sowie zur Beantwortung von dringenden persönlichen Fragen und Anliegen Betroffener in Form von Einzelgesprächsmöglichkeiten Auskunft geben und sich den Fragen der Teilnehmer stellen.
Schirmherrin ist die Niedersächsische Sozialministerin Cornelia Rundt, die auch selbst zugegen sein wird und eine Rede halten wird.
Plakat Krebsinformationstag 2015 Hannover_WEB

Die Niedersächsische Krebsgesellschaft, das Krebsberatungszentrum des Caritasverbandes Hannover, das Tumorzentrum der MHH und der Onkologische Arbeitskreis Hannover haben ein umfangreiches und spannendes Programm entwickelt, bei dem patientenorientierte Fragen von Krebspatienten und ihren Angehörigen im Mittelpunkt stehen.

Wie kaum eine andere Erkrankung kommt es neben der erfolgreichen Therapie auf die richtige Einstellung an. Aus diesem Grunde starten wir ein BUCHPROJEKT, zu dem wir noch einige MUTMACHGESCHICHTEN von Krebspatienten suchen, die ganz authentisch Ihre Geschichte erzählen. In dem Buch berichten zahlreiche Krebsexperten aus Hannover über aktuelle Therapien und Behandlungsmöglichkeiten und selbst Betroffene, wie Sie den Krebs besiegt haben oder es noch versuchen.

SIE KOMMEN AUS DER REGION HANNOVER?
SIE HABEN DIE DIAGNOSE KREBS ER- und DURCHLEBT und möchten anderen Patienten MUT und HOFFNUNG geben, dann nehmen Sie mit mir KONTAKT auf:

Christoph Hambrügge
redaktion@krebsmagazin.de
Tel.: 05262-6969955

Hirntumor Diagnose 2005 … David Menasche zeigt wie man dennoch LEBEN kann

David Menasche hinterläßt im November 2014 ein großartiges Vermächtnis: “DAVIDS LISTE – WAS BLEIBT WENN ICH GEHE”
Menasche, Davids Liste_WEB

David Menasche ist Lehrer und gehört zu jener Art von Menschen, die sich über ihre Schüler genau so viele Gedanken machen wie über die Bücher auf dem Lehrplan. Er erinnert sich an die Ansichten und Stärken seiner Schüler und blieb mit ihnen in Kontakt, lange nachdem sie sein Klassenzimmer verlassen haben. Daher ist es keine Überraschung, dass Menasche sich nach einem sechsjährigen Kampf quer durch die USA, von Florida nach Kalifornien zu reisen. Statt Chemotherapie und MRTs entschied er sich für Übernachtungen auf Wohnzimmersofas, schmiss Getränkerunden in unterschiedlichsten Kneipen und schwelgte in Erinnerungen mit den wichtigsten Menschen in seinem Leben: seinen ehemaligen Schülerinnen und Schülern. “David Liste – Was bleibt, wenn ich gehe” ist eine Darstellung dieser Zeit

Er hatte einen Schlaganfall, der ihm die Hälfte seiner Sehkraft nahm und ihn linksseitig fast lähmte. Er konnte daher nicht mehr unterrichten, dennoch wollte er mit seinen Schülern zusammen sein. Er stellte also einen Post auf Facebook: “Ich würde gerne etwas herumreisen. Wer könnte mir eine Couch zum Übernachten zur Verfügung stellen?” Innerhalb von 48 Stunden bekam er 50 Antworten! Eins der schönsten Dinge, die er dann bei seinen Gastgebern tat, war durch ihre Bücherregale zu stöbern. Claire Contreras (eine ehemalige Schülerin, die er in Boston besuchte) hatte zum Beispiel fünf oder sechs Bücher im Regal, die sie aus seinem Klassenzimmer hatte mitgehen lassen.

Der Krebs hat ihm seinen Lebenswillen nicht nehmen können. Er nahm ihm seinen Körper, doch er wollte nicht mehr am Krebs sterben, er wollte stattdessen wieder anfangen zu leben. “Wenn ich darauf gewartet hätte, bis ich wieder vollständig genesen wäre, um diese Reise anzutreten, dann hätte ich sie nie angetreten.” so Menasche in einem Interview kurz vor seinem Tod im November 2014.

Ein beeindruckendes Buch das Mut macht und zeigt, dass es sich lohnt sich nicht dem Krebs zu ergeben und immer neu aufzubrechen. Mehr noch gewährt Menasche mit seinem Buch einen Einblick in seine Lehrmethoden, die nicht nur seine Schüler beeindruckte, sondern unmittelbar auch dem Leser mit Hilfe seiner Prioritätenliste zum Nachdenken über das LEBEN und ihre WERTE nachdenken läßt.

Diese Prioritätenliste beinhaltet Schlagworte wie:

- Abenteuer
- Akzeptanz
- Beruf
- Bildung
- Ehe
- Ehre
- Familie
- Freundschaft
- Gesundheit
- Künstlerischer Ausdruck
- Liebe
- Macht
- Privatsphäre
- Reichtum
- Reisen
- Respekt
- Schutz
- Sex
- Sicherheit
- Sieg
- Spaß
- Spiritualiät
- …

Mit Hilfe dieser Prioritäten gelingt es ihm anspruchsvolle Literatur seinen Schülern näherzubringen, die dies als prägende Zeit aufnehmen.

Davids Liste – Was bleibt, wenn ich gehe
Hardcover, Knaur MensSana HC
208 Seiten, 16,90 €
ISBN: 978-3-426-65738-6
Verlagsgruppe Droemer Knaur

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