Archiv für die Kategorie „Darmkrebs“

Krebsinformationstag Hannover am 28. Februar 2015

Endlich ist es soweit! Das Programm für den Krebsinformationstag Hannover am 28. Februar 2015 im Hotel WIENECKE XI ist fertig.

Flyer_Cover_KIT2015

Hier steht es nun als PDF zum Download bereit:

150122 Krebsinformationstag Hannover 28 Febr 2015

Gemeinsam haben die Niedersächsische Krebsgesellschaft, das Tumorzentrum der MHH, das Krebsberatungszentrum des Caritasverbandes Hannover und der Onkologische Arbeitskreis Hannover ein umfassendes Programm erarbeitet, bei dem in diesem Jahr patientenorientierte Themen im Vordergrund stehen.

Schirmherrin ist Sozialministerin Rundt, die ebenfalls zugegen sein wird wie beispielsweise die Schauspielerin Kathrin Spielvogel, die den Abschlussvortrag hält: “Therapie überstanden und was nun?- Die Balance zwischen dem Wollen und dem Können”. Aber auch Prof. Dr. Josef Beuth vom Institut der Universität Köln zur wissenschaftlichen Evaluation naturheilkundlicher Verfahren wird mit seinem Beitrag “Gut durch die Krebstherapie – Krebs ganzheitlich behandeln” auch Fragen zu komplementären Behandlungsmöglichkeiten beantworten und einen Überblick über den Einsatz komplementärer Behandlungsmöglichkeiten bieten.

Patienten können in diesem Jahr erneut die Möglichkeit nutzen, in Einzelgesprächen Antworten auf persönliche Anliegen im Vieraugengespräch mit einem Krebsexperten zu finden. Zur Planung und Koordination dieser Gespräche wird jedoch um eine vorherige Anmeldung gebeten.

Starten wird der Krebsinformationstag mit einer Autorenlesung von Angelika Rheindorf: “In den Himmel geh ich später”, in dem die Journalistin in vielen bewegenden Geschichten spannende Einblicke in Ihre Gefühls- und Gedankenwelt im Verlaufe ihrer selbst durchlebten Krebserkrankung gewährt, als sie über sich und das Leben is nachdenken gerät.

Mehr als 80 Referenten wirken im Programm mit und jeder kann sich seinen Tagungsablauf selbst frei zusammenstellen. Weitere Informationen und Infos in den kommenden Tagen auf: www.krebsinformationstag.de

Auch telefonisch kann das Programm unter Tel.: 05262 696 99 55 kostenfrei abgerufen werden sowie auch Einzelgesprächswünsche entgegengenommen werden.

 

Darmkrebspatienten zur Mitwirkung an Online-Studie zu Erfahrungsberichten Gleichbetroffener im Internet gesucht

Das Bundesgesundheitsministerium unterstützt als Teil des Nationalen Krebsplans derzeit eine Studie an der Charité Berlin und der Universität Freiburg, die sich mit der Kernfrage beschäftigt: “Können Erfahrungsberichte von Menschen mit Darmkrebs im Internet andere Betroffene im Umgang mit ihrer Erkrankung unterstützen und Wege zur Bewältigung aufzeigen?”

Patienteninformationen im Internet_Studie zum Thema Darmkrebs

Zu diesem Zweck hat das Projektteam der Berlin School of Public Health der Charité – Universitätsmedizin Berlin und der Universität Freiburg eine Internetseite mit Informationen und wissenschaftlich aufbereiteten Erfahrungsberichten von Menschen mit Darmkrebs gestaltet. Ziel dieser Seite ist es, Erfahrungen von Betroffenen einer breiten Öffentlichkeit von Patienten, Angehörigen und Interessierten zugänglich zu machen. Die Erfahrungsberichte helfen anderen Betroffenen und Angehörigen mit der Konfrontation einer schwerwiegenden Krankheit umzugehen, sie vermitteln wichtige Informationen zum Leben mit der Krankheit, zu Therapien und Unterstützungsmöglichkeiten. Außerdem kann es Patienten dabei unterstützen, das nötige Wissen zu erlangen, um sich angemessen in Behandlungsentscheidungen einzubringen. Ebenso kann die Internetseite auch zu Aus- und Weiterbildungszwecken für medizinisches Personal genutzt werden, um etwas über den Lebensalltag mit der Erkrankung zu erfahren.

In einer Online-Studie wird nun untersucht, inwieweit die Internetseite Betroffene im Umgang mit der Erkrankung unterstützen und Wege zur Bewältigung aufzeigen kann.

Haben Sie Interesse, zwei Wochen lang die Internetseite mit neuen, wissenschaftlich aufbereiteten Informationen und Erfahrungsberichten zum Thema Darmkrebs zu testen?

Wer kann teilnehmen und wie läuft es ab?

Zielgruppe sind Darmkrebspatientinnen und -patienten, bei denen die Diagnose nicht länger als drei Jahre zurückliegt oder die von Metastase(n) oder Rezidiv betroffen sind. Patientinnen und Patienten, die von Metastasen oder Rezidiv betroffen sind, können immer an der Studie teilnehmen, unabhängig davon, wann dies bei ihnen festgestellt wurde. Da wir eine Online-Befragung durchführen, brauchen Interessierte Zugang zu einem internetfähigen Computer.

Studienteilnehmer/-innen beantworten in einem Zeitraum von etwas sechs Wochen Fragebögen am Computer zu drei unterschiedlichen Zeitpunkten: zu Beginn der Studie, nach zwei Wochen und nach sechs Wochen. Außerdem haben sie zwei Wochen lang Zugang zu einer noch nicht veröffentlichten Internetseite mit Informationen und Erfahrungsberichten anderer Betroffener rund um die Erkrankung Darmkrebs.

Mehr Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung zu dieser Studie finden Sie hier:

 www.darmkrebsstudie-charite.de

Kontakt und Quelle:

Bettina Keller, Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Berlin School of Public Health
Reinickendorfer Str. 61/62, 13347 Berlin
Tel. +49 30 450 570 669              
darmkrebs-studie@charite.de

MUTMACHBUCH sucht MutmachGESCHICHTEN aus HANNOVER

Neues Mutmachbuch anlässlich des Krebsinformationstages Hannover 28. 02. 2015

Der Krebsinformationstag in Hannover ist eine feste Institution. Die größte und beliebteste Patientenveranstaltung für Krebspatienten und deren Angehörigen im gesamten Norddeutschen Bereich. Nunmehr zum siebenten Mal organisieren wir diesen Krebsinformationstag, an dem mehr als 80 Krebsexperten mitwirken und in Vorträgen, Diskussionsrunden und Themenforen zu häufigen wie zu seltenen Erkrankungen sowie zur Beantwortung von dringenden persönlichen Fragen und Anliegen Betroffener in Form von Einzelgesprächsmöglichkeiten Auskunft geben und sich den Fragen der Teilnehmer stellen.
Schirmherrin ist die Niedersächsische Sozialministerin Cornelia Rundt, die auch selbst zugegen sein wird und eine Rede halten wird.
Plakat Krebsinformationstag 2015 Hannover_WEB

Die Niedersächsische Krebsgesellschaft, das Krebsberatungszentrum des Caritasverbandes Hannover, das Tumorzentrum der MHH und der Onkologische Arbeitskreis Hannover haben ein umfangreiches und spannendes Programm entwickelt, bei dem patientenorientierte Fragen von Krebspatienten und ihren Angehörigen im Mittelpunkt stehen.

Wie kaum eine andere Erkrankung kommt es neben der erfolgreichen Therapie auf die richtige Einstellung an. Aus diesem Grunde starten wir ein BUCHPROJEKT, zu dem wir noch einige MUTMACHGESCHICHTEN von Krebspatienten suchen, die ganz authentisch Ihre Geschichte erzählen. In dem Buch berichten zahlreiche Krebsexperten aus Hannover über aktuelle Therapien und Behandlungsmöglichkeiten und selbst Betroffene, wie Sie den Krebs besiegt haben oder es noch versuchen.

SIE KOMMEN AUS DER REGION HANNOVER?
SIE HABEN DIE DIAGNOSE KREBS ER- und DURCHLEBT und möchten anderen Patienten MUT und HOFFNUNG geben, dann nehmen Sie mit mir KONTAKT auf:

Christoph Hambrügge
redaktion@krebsmagazin.de
Tel.: 05262-6969955

„Medical Freezing“ ermöglicht Kinderwunsch – Thema auf der MEDICA EDUCATION CONFERENCE in Düsseldorf

Auch nach einer Krebsbehandlung können sich junge Frauen und Männer ihren Kinderwunsch erfüllen. Selbst wenn eine Schwangerschaft auf natürlichem Weg nicht mehr möglich ist, bietet die Reproduktionsmedizin heutzutage eine ganze Reihe von Alternativen. „Gerade für Frauen stehen uns moderne effektive Verfahren wie beispielsweise das Einfrieren von Eierstockgewebe zur Verfügung“, sagt Professor Dr. Jan-Steffen Krüssel, Leiter des Kinderwunschzentrums UniKiD der Universität Düsseldorf.

Fertiprotekt_Kinderwunsch trotz Krebs_KLEINERNetzwerk Fertiproktekt im Internet: www.fertiprotekt.de

Unmöglich ist eine Zeugung auf natürlichem Weg auch nach einer Krebsbehandlung nicht; allerdings beeinträchtigen Chemotherapie oder Bestrahlung die Fruchtbarkeit. „Es ist nicht immer eine dauerhafte Störung“, erklärt Professor Krüssel: „Bei Männern kann sich die Spermienproduktion erholen, bei Frauen hilft manchmal schon eine Hormontherapie, um die Fruchtbarkeit wiederherzustellen.“ Ob das gelingt, hängt von der Art des Tumors, der Behandlung, aber auch vom Alter der Betroffenen ab.

Droht jedoch der vollständige Verlust der Fertilität, können sowohl Männer als auch Frauen vorbeugen: „Für Männer gibt es schon seit langem die Möglichkeit, Spermien oder Hodengewebe, in dem sich befruchtungsfähige Spermien befinden, einzufrieren“, berichtet der Reproduktionsmediziner. Bei Frauen sind die Verfahren etwas aufwendiger. Ihnen kann beispielsweise ein Arzt befruchtete oder unbefruchtete Eizellen entnehmen einfrieren und der Patientin nach ihrer Genesung wieder einsetzen. Befruchtete Eizellen überleben das Einfrieren, die sogenannte Kyrokonservierung, und das spätere Auftauen etwas besser als unbefruchtete. Diese Methode kommt  daher vor allem bei Frauen ohne festen Partner in Frage. Im Unterschied zum „Social Freezing“, dem Einfrieren von Eizellen ohne medizinischen Grund, könnte man hier von „Medical Freezing“ sprechen.

Eine Eizellentnahme setzt allerdings eine zweiwöchige Hormontherapie voraus. „Nicht immer hat eine Frau vor der Krebsbehandlung die dafür notwendige  Zeit“, gibt Krüssel zu bedenken. In diesem Fall besteht auch die Möglichkeit, Eierstockgewebe mit noch unreifen Eizellen per Bauchspiegelung zu extrahieren und tiefzufrieren. Die Lagerung ist über viele Jahre hinweg möglich. Hat die Frau die Tumorerkrankung überwunden, wird ihr das Gewebe wieder eingesetzt. „Dieses Verfahren steckt aber noch in den Kinderschuhen“, erklärt der Experte. Exakte Angaben über die Erfolgschancen fehlen daher noch.“ Zudem könnte es bei bestimmten Krebsarten sein, dass sich im Eierstockgewebe Krebszellen befinden, die später ebenfalls transplantiert werden würden. Das muss unbedingt vermieden werden. Deshalb praktizieren Ärzte die Kyrokonservierung von Eierstockgewebe ausschließlich bei Erkrankungen, bei denen es sehr unwahrscheinlich ist, dass bösartige Zellen im Eierstockgewebe vorhanden sind.

„Die Reproduktionsmedizin hat große Fortschritte gemacht“, sagt Professor Krüssel, „Betroffene profitieren auch von der besseren interdisziplinären Zusammenarbeit der Experten.“ Der Referent der MEDICA EDUCATION CONFERENCE verweist auf das Netzwerk FertiPROTEKT, in dem sich seit 2006 Kinderwunschzentren, Krankenhäuser und Universitäten zusammengeschlossen haben. „Damit werden erstmals weltweit in einem Land flächendeckend fertilitätsprotektive Beratungen und Maßnahmen für krebskranke Frauen und Männer angeboten“, betont er.

Weitere Informationen: www.fertiprotekt.de
Quelle: MEDICA EDUCATION CONFERENCE, 12.-15. November 2014, Düsseldorf

Mehr als 50 Selbsthilfegruppen zeigten Präsenz und diskutierten bei der 6. Tagung der Niedersächsischen Krebsselbsthilfegruppenleiter in Bad Gandersheim

Auf Einladung der Niedersächsischen Krebsgesellschaft e.V., des Regionalverbandes NordWest Prostatakrebs Selbsthilfe e.V. und der Prostatakrebs Koordinierungsstelle Süd-Niedersachsen fand kürzlich in Bad Gandersheim in der Paracelsus Klinik am See die jährliche Tagung der niedersächsischen Krebsselbsthilfegruppenleiter statt. Zu diesem Treffen waren Vertreter von Selbsthilfegruppen aus ganz Niedersachsen angereist.
SHG Treffen in der Paracelsus Klinik am See SHG Treffen_ZUHÖRER

Volles Haus in der Paracelsus Klinik am See – Ca. 50 Selbsthilfegruppen aus ganz Niedersachsen nutzten den Tag auch zum intensiven Austausch untereinander.
Nach der Begrüßung durch die Organisatoren überreichte der Klinikleiter, Herr Holger Kammann, der Geschäftsstellenleiterin der Niedersächsischen Krebsgesellschaft e.V., Frau Dr. Bärbel Burmester, einen Spendenscheck in Höhe von 600 Euro.
Spendenscheck für die NDS KrebsgesellschaftDr. Bärbel Burmester, Geschäftsführerin der Niedersächsischen Krebsgesellschaft e.V. nahm dankbar den Spendenscheck von Paracelsus Klinikdirektor Holger Kammann entgegen.

Die diesjährige Tagung stand unter dem Motto: „Krebs und Sport – Auswirkungen auf Psyche und Physis“. Referenten waren:

- Prof. Lutz Trojan, Direktor der Klinik für Urologie aus Göttingen,
- Herr Helmut A. Kurtz und Herr Werner Deppe als Vertreter der Selbsthilfe,
- Thomas Hehlmann, Sportpädagoge und Dipl. Gesundheitswissenschaftler der Universität Bremen
- Andreas Balster, GF Gesundheitsdienste Prävention- und Reha-Gesellschaft mbH und stellv. Präsident der Rheuma-Liga  Niedersachsen e.V. sowie
- Priv.-Doz.. Dr. med. Thomas Beinert, Chefarzt der Paracelsus Klinik am See.

PD DR Beinert_Referat

PD Dr. Thoams Beinert, Chefarzt der Paracelsus Klinik am See und Gastgeber der Veranstaltung rückte die Patientenorientierung im Rahmen der Anschlussheilbehandlung und Rehabilitationsphase in den Mittelpunkt seines Vortrags.

Prof. Trojan stimmte mit seinem Vortrag über „Krebs und Sport“ die Teilnehmer kurzweilig und kompetent auf das Thema ein. Anschließend berichtete Herr Kurtz über die „zertifizierte Selbsthilfegruppe“ – Reha-Sport im Wandel der Zeit. Er stellte ein Reha-Sport Angebot aus drei Städten aus dem Heidekreis vor, für das die Gruppe u.a. mit dem Förderpreis der Niedersächsischen Krebsgesellschaft ausgezeichnet wurde; begleitend wurde auch ein Studienprojekt aufgelegt zur Ermittlung psychischer und physischer Veränderungen von Krebspatienten im Heidekreis. Der Vortrag von Herrn Deppe über die Selbsthilfe in Gegenwart und Zukunft rundete den ersten Teil des Vormittags ab, bevor Herr Hehlmann aus Bremen sehr eindrucksvoll und lebendig über „Krebs und Sport aus Sicht der Human- und Gesundheitswissenschaften“ referierte. Sein Appell an die Gruppe: Es gibt keinen Grund, nicht mit der Bewegung anzufangen.

In der Mittagspause gab es im Speisesaal der Reha-Klinik die Gelegenheit zum Austausch, bevor am Nachmittag der zweite Vortragsstrang begann: Es referierte Herr Balster zum Thema Selbsthilfegruppe als Anbieter für den Gesundheitssport.

Quelle: Niedersächsische Krebsgesellschaft
www.nds-krebsgesellschaft.de

Darmkrebszentrale.de mit breitem Infoangebot:

Das Internetangebot der Fa. Roche AG hält auf der Internetseite: www.darmkrebszentrale.de umfassende Informationsangebote rund um das Thema Darmkrebs bereit. In den Bereichen Prävention, Diagnose, Behandlung und Therapiemöglichkeiten können Patienten und Angehörige rund um das Thema Darmkrebs informieren.

Darmkrebszentrale in neuem Erscheinungsbild_Kleiner  Foto: Roche AG
Das Serviceangebot wird laufend aktualisiert und inhaltlich erweitert. Interessierte finden Hinweise zu aktuellen Veranstaltungen, eine Darmzentren-Suche, Informationsmaterial, Checklisten sowie Tipps zu praktischen Aspekten bei Darmkrebs. So bieten beispielsweise Ernährungsratschläge und Rezepte für Darmkrebs-Patienten, Bewegungstipps oder Informationen zur Lohnfortzahlung bei Darmkrebs Hilfestellungen, um den Alltag mit der Krankheit besser zu bewältigen.

Die Mediathek beinhaltet neben Erfahrungsberichten von Darmkrebspatienten eine Beitragsreihe, in der renommierte Darmkrebsexperten für Patienten relevante Themen aus ihrer Praxis vorstellen.

Mit dem neu gestalteten Portal soll das Informations- und Serviceangebot zum Thema Darmkrebs für Patienten, Angehörige und Interessierte weiter ausgebaut sowie der gezielte Austausch zwischen Ärzten und Patienten unterstützt werden.

Kleine Darmtumore künftig durch neue Endoskopie-Technik ohne OP entfernbar

Kleine Darmtumoren könnten künftig mit einem neuartigen Gerät schon während einer Darmspiegelung entfernt werden. Mithilfe des „Full-Thickness Resection Device“ ( „Gerät zur Vollwandentfernung“) gelang es Spezialisten in Ludwigsburg erstmals, flache Adenome aus der Darmwand minimalinvasiv zu entfernen. In der Fachzeitschrift „Gastroenterology“ berichten die Experten über die neue Methode, die sie gemeinsam mit der Firma OVESCO entwickelt haben. Mit der Technik könnte vielen Patienten die Risiken und Unannehmlichkeiten einer OP erspart und Kosten im Gesundheitssystem reduziert werden, so die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS). 

Adenome sind Gewebsveränderungen der Darmschleimhaut, aus denen sich Darmkrebs entwickeln kann. Die meisten Adenome ragen mit einem „Stiel“ in das Innere des Dickdarms hinein. Ärzte können sie bei der Darmspiegelung problemlos entfernen. Sie verwenden dabei ein Endoskop, ein flexibles, röhrenförmiges Untersuchungsinstrument, um kleinere Eingriffe von Innen heraus vorzunehmen. Schwieriger wird dies bei flachen Adenomen, die sich nicht von der Darmwand abheben lassen. Für deren Entfernung müssen Betroffene sich bislang einer Bauchoperation unterziehen. Ein neues Spezialgerät könnte einigen Patienten diesen Eingriff künftig ersparen.

Dickdarm_© Alexandra Gl _fotolia com Foto: © Alexandra Gl – fotolia.com

Bei dem „Full-Thickness Resection Device“ (FTRD) handelt es sich um eine Kappe, die auf die Spitze des herkömmlichen Endoskops gesetzt wird. Wenn der Arzt das Adenom bei der Darmspiegelung entdeckt, platziert er die Endoskopspitze über dem Adenom. Dann greift er dieses mit einer Zange und zieht es gemeinsam mit allen Schichten der Darmwand in die Kappe hinein. Im nächsten Schritt legt der Arzt einen speziellen „Clip“ um den eingezogenen Darmabschnitt und schneidet ihn mit einer Schlinge heraus. „Der Clip ist ein Kurzzeit-Implantat und verhindert, dass sich ein Loch in der Darmwand bildet“, erläutert Professor Dr. med. Karel Caca, Ärztlicher Direktor der Medizinischen Klinik I – Gastroenterologie/Hepatologie am Klinikum Ludwigsburg.

Caca stellt die Behandlungsergebnisse von drei Patienten in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift „Gastroenterology“ vor. Darüber hinaus berichtete der Wissenschaftler auf dem Kongress „Viszeralmedizin 2014“ im September über die Erfahrungen mit 25 weiteren Patienten. „Die Erfolgsrate liegt bei 75 Prozent“, so Caca. Bei drei von vier Patienten konnten die Ärzte die Wucherungen also auf Anhieb entfernen. „Für die anderen Patienten besteht die Chance, dass dies in einem zweiten Schritt gelingt. Das minimalinvasive Verfahren kann problemlos wiederholt werden“, betont Caca.

Auch bei anderen Eingriffen könnte das Gerät künftig zum Einsatz kommen. „Es bietet sich zum Beispiel an, wenn Frühkarzinome im Darm nicht sicher komplett beseitigt wurden oder auch um kleine, unter der Schleimhaut gelegene Tumoren zu entfernen“, erklärt Caca. Auch Kinder sollen von der Entwicklung profitieren: Bei bestimmten Erkrankungen des Darmnervensystems, wie etwa dem „Morbus Hirschsprung“, ist für die Diagnostik eine Vollwandbiopsie notwendig. Eine solche Gewebsentnahme kann bisher nur im Rahmen einer Operation erfolgen.

Um die Sicherheit für die Patienten zu gewährleisten, müssen Kliniken, die das Gerät anschaffen wollen, ihre Ärzte zunächst in der Anwendung schulen lassen. „Außerdem ist dieser Eingriff Spezialzentren vorbehalten“, erklärt Caca. Das FTRD-System wird von der Tübinger Firma Ovesco Endoscopy hergestellt und vertrieben. „Ich freue mich über diese Kooperation. Sie ist in meinen Augen ein gelungenes Beispiel dafür, wie sich Forschung an Universitäten und Schwerpunktkrankenhäusern mit der Entwicklung und Vermarktung innovativer Techniken erfolgreich verzahnen lässt“, sagt Caca.

„Zwar muss sich die FTRD-Technik noch in größeren Studien bewähren“, sagt Professor Dr. med. Christian Trautwein, Mediensprecher der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten. Unabhängig davon sei der Nutzen für die Patienten schon jetzt erkennbar. Die Erfinder aus Süddeutschland knüpften dabei an eine Tradition deutscher Gastroenterologen an, so Trautwein: Bei der Entwicklung der Endoskopie spielten Ärzte hierzulande bereits früher eine Schlüsselrolle. Angeregt durch die Darbietung eines Schwertschluckers führten Adolf Kußmaul und Julius Müller 1868 erstmals Spiegelungen der Speiseröhre und des Magens durch. 1932 entwickelte der Endoskopiker Rudolf Schindler gemeinsam mit dem Instrumentenbauer Georg Wolf das erste „semiflexible“ Endoskop.

Literatur:
Endoscopic Full-Thickness Resection Using a Novel Over-the-Scope Device
Gastroenterology. 2014 Oct;147(4):740-742. Schmidt A, Damm M, Caca K

Quelle, Kontakt für Rückfragen:

dgvs_LOGO_Klein

Quelle: Dt. Gesellschaft für Gastroenterologie

DGVS
Postfach 30 11 20
70451 Stuttgart
Berliner Büro im Langenbeck Virchow-Haus:
Luisenstraße 59
10117 Berlin

Weitere Informationen:

http://www.dgvs.de

Nicht nur Hannover sucht 1000 mutige Männer

Darmkrebsfrüherkennung und -vorsorge: Hannover sucht 1.000 mutige Männer

Darmkrebsvorsorge und -früherkennung - Hannover sucht 1000 mutige Männer

Mit einem innovativen Projekt wirbt die Niedersächsische Krebsgesellschaft e.V. für eine Verbesserung der Darmkrebsvorsorge und -früherkennung in Hannover. Ab dem 55. Lebensjahr stehen jedem gesetzlich Versicherten  eine Koloskopie zu. Diese ist oft die einzige Möglichkeit den tückischen Darmkrebs bereits in einem frühen Stadium zu erkennen und vorhandene Polypen oder Tumore in frühen Stadien vollständig bereits während der Koloskopie abzutragen. Vor allem durch eine Verbesserung der Vorsorge lassen sich die Sterberaten dieser heimtückischen Tumorerkrankung deutlich verringern. Für MUTIGE MÄNNER gibt es aber neben dem Gefühl für die eigene Gesundheit etwas getan zu haben auch attraktive Anreize: Im Rahmen einer Tombola gibt es zahlreiche Preise zu gewinnen, so Tickets für ein Spiel von Hannover`96, Einkaufsgutscheine und andere Anreize sich an dieser Aktion zu beteiligen. Die Homepage der Kampagne:

www.mutige-maenner.de

ist einen Besuch wert. Hier erfährt MAN(N) und natürlich auch Frau mehr über das Projekt, erhält wichtige Infos über die Koloskopie und erfährt weitere Details zum Projektverlauf sowie den regionalen Teilnehmerverlosungen.

Man erfährt aber auch, dass neben Hannover auch Lippstadt, Bielefeld, Offenbach und Wiesbaden und eigendlich jeder Ort mutige Männer sucht, die sich der Verantwortung für die eigene Gesundheit stellen und mithelfen, die Mortalitätsrate bei Darmkrebs zu senken.

Dick- und Enddarmkrebs, Fakten und Aussichten

Prof. Dr. Gabriela MösleinKrebsmagazin – Ausgabe Februar 2012
Prof. Dr. Gabriela Möslein Abteilung für allgemeine und Viszeralchirugie, Koloproktologie HELIOS St. Josefs-Hospital Bochum

Der relativ häufige Dickdarmkrebs kann als „Lifestyle“-Tumor bezeichnet werden, und ist vor allem eine Erkrankung der hochentwickelten Industriestaaten. Es liegt nahe, dass man durch bestimmte Verhaltens- und Ernährungsgewohnheiten sein persönliches Dickdarmkrebs- erkrankungsrisiko erhöhen oder erniedrigen kann. Diesen Beitrag weiterlesen »

„Darmkrebs“ – die neue Broschüre der Deutschen ILCO

Krebsmagazin – Ausgabe November 2010
Darmkrebs – die Operation und ihre Auswirkungen“ ist eine etwas andere Darmkrebs-Broschüre. Hier steht die Operation eines Dickdarm- oder Mastdarmkrebses im Mittelpunkt. In den meisten Fällen kann bei einer Darmkrebserkrankung heute zwar die dauerhafte Anlage eines künstlichen Darmausganges vermieden werden. Doch leider ist der mögliche Erhalt des Schließmuskels nicht immer gleichbedeutend damit, dass alles funktioniert wie zuvor. Diesen Beitrag weiterlesen »

trans