| Archiv |     Ausgabe 03/2002

Patientenforum   
 
Prof. Dr. med. Joachim H. Hartlapp
Patienten fragen

Frage von Frau E. aus F.:

Ich werde seit August 2002 mit Tamoxifen beim Mammakarzinom behandelt. Ich habe erfahren, dass es seit September 2002 neue Wirkstoffe gibt. Ist eine Umstellung unbedenklich und zu empfehlen?


Prof. Hartlapp:

Die neuen Wirkstoffe sind Aromatasehemmer, drei unterschiedliche Substanzen mit ähnlichen Wirkprofil in Bezug auf Tumorwirksamkeit beim hormonempfindlichen Mammakarzinom bei Frauen nach den Wechseljahren.

Im Vergleich zu Tamoxifen sind die Aromatasehemmer im metastasierten Stadium in Bezug auf Remission wirksamer. Eine Umstellung von Tamoxifen auf einen Aromatasehemmer ist unbedenklich, kann jedoch nicht in allen klinischen Situationen empfohlen werden.

Die Indikation ist abhängig vom Hormonrezeptorstatus und Menopausenalter sowie Begleiterkrankungen der Patientin.

Frage von Herrn D. aus O.:

Ich bin seit einem Jahr an einer chronisch myeloischen Leukämie erkrankt. Eine Kombinationstherapie aus Interferon und Litalir (Hydroxycarbamid) musste nach 7 Monaten wegen Unverträglichkeit und Nebenwirkungen abgebrochen werden. Gibt es alternative Behandlungsmöglichkeiten für mich?


Prof. Hartlapp:

Die Kombination Interferon / Hydroxycarbamid zählt bisher zu den effektivsten Behandlungen bezüglich Überlebenswahrscheinlichkeit bei chronisch-myeloischer Leukämie. Bei Versagen oder Unverträglichkeit dieser Therapie steht jetzt der spezifische Thyrosinkinaseinaktivator Imatinib im Handel zur Verfügung. Im Vergleich zu bisherigen Therapiemöglichkeit ist der Wirkstoff Imatinib sehr viel besser verträglich und hochwirksam. In der geschilderten Konstellation ist Imatinib zugelassen und die Kosten werden von der Krankenkasse getragen.


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