| Archiv |     Ausgabe 03/2002

Aktuell   
 Kurzmeldungen

Windpockenerreger in der Krebstherapie von Kindern

Das Universitätsklinikum Münster führt zurzeit eine Studie durch, in der getestet wird, ob mit spezifischen körpereigenen Abwehrzellen, die normalerweise gegen das Windpockenvirus vorgehen, nachhaltig Krebszellen vernichtet werden können. In dieser Immuntherapie sollen Abwehrzellen genetisch so manipuliert werden, dass sie die Krebszellen besser erkennen und vernichten. Um die lebenslange "Gedächtnis und Wiedererkennungsfunktion" der Abwehrzellen gegenüber Krebszellen zu erhalten, macht man sich die Abläufe und Funktionen, die der menschliche Körper gegenüber Windpockenerregern anwendet zu Nutze. Der Mensch ist nach einmaliger Erkrankung an Windpocken in der Regel ein Leben lang immun gegen einen erneuten Ausbruch der Krankheit, da spezielle Abwehrzellen mit einer lebenslangen Merkfähigkeit auch später noch die Windpockenerregen wiedererkennt und sie vernichtet. (lp)

Koffein kann Hautkrebszellen zerstören

Eine Studie der Universität Piscataway in New Jersey, USA hat gezeigt, dass Koffein Krebszellen zerstören kann. In der Studie wurden Nacktmäuse 20 Wochen lang mit UV B-Licht bestrahlt. Die hierdurch entstandenen Hauttumoren wurden dann 18 Wochen lang mit einer koffeinhaltigen- oder Epigallocatechin-Gallat-Lösung behandelt. Ergebnis: Das Koffein verringerte die Zahl der bösartigen Tumoren um 72%, die der gutartigen Tumoren um 44%. Auch die Epigallocatechin-Gallat Lösung zerstörte zu 66% bösartige und zu 55% gutartige Hauttumoren. (lp)

Britische Jugendliche haben Angst vor Krebs

Eine unter 2660 englischen und walisischen Jugendlichen durchgeführten Befragung des Cancer Research UK hat ergeben, dass nahezu 65% der befragten Elf-bis Sechszehnjährigen Angst vor Krebs haben. Immerhin 41% der interviewten Kinder und Jugendliche gaben an, Verwandte oder Bekannte mit einer Krebserkrankung zu kennen.
Damit haben die befragten Jugendliche größere Angst vor Krebs als beispielsweise vor Krieg oder Terrorismus. (lp)

Mammographie neue Vorsorgeleistung der gesetzlichen Krankenversicherung

Die Spitzenverbände der Krankenkassen haben beschlossen, dass ab Januar 2003 die Mammographie in den Leistungskatalog der Vorsorgeuntersuchungen aufzunehmen. Anspruch auf die Leistung haben Frauen zwischen dem 50. und 69. Lebensjahr. Diese Leistung wird auch durch die Leitlinien der entsprechenden Fachgesellschaften gefordert und unterstützt. (ww)

Therapiefortschritte bei der Behandlung von Brustkrebspatientinnen

Patientinnen mit Brustkrebs, deren Tumor später wieder aufgetreten ist, die also ein sog. Rezidiv erlitten, lebten in den 70-er Jahren nur noch 5 Monate nach Diagnosestellung, in der ersten Hälfte der 80-er Jahre bereits 16 Monate, in der zweiten Hälfte der 80-er Jahren 21 Monate. 27 Monate betrug die Überlebenszeit in den ersten 5 Jahren der 90-er Jahre, 51 Monate schließlich zwischen 1995 und 1999. Diese doch sehr ermutigenden Zahlen wurden von Ärzten aus Houston in Texas nach Auswertung ihrer Patientenakten veröffentlicht. (ww)