Kurzmeldungen   
 Kurzmeldungen

Gebärmutterhalskrebs

Deutschland steht nach einer jüngsten Untersuchung des Robert-Koch-Instituts in Berlin bei Neuerkrankungen und bei der Sterblichkeit von Gebärmutterhalskrebs im EU-Vergleich im oberen Drittel. Obwohl häufig der menschliche Papillovirus ursächlich für die Entstehung eines Gebärmutterhalskrebses ist, werden nur bei ca. 1/3 aller durchgeführten Abstriche mit unklarem Befund ein Test auf Papilloviren durchgeführt. Experten raten dazu, den sogenannten HPV-Test (Papillovirentest) häufiger durchzuführen. (lp)

Vorstufe von Diabetes (Prädiabetes) erhöht Krebsrisiko

Patienten, die an einer Vorstufe von Diabetes leiden, sterben häufiger an Krebs, insbesondere das Darmkrebsrisiko ist erhöht. Im Rahmen einer Langzeituntersuchung wurden 3.054 erwachsene Amerikaner zwischen 1976 und 1980 unter anderem auf die Vorform der Zuckerkrankheit untersucht, an der 477 Teilnehmer litten. Zwischen 1976 und 1992 starben 737 Teilnehmer, davon 206 an Krebs. In der Gruppe der Patienten mit Prädiabetes war die Sterberate an Krebs am höchsten. Vor allem Lungen-, Darm-, Bauchspeicheldrüsen-, Brust- und Prostatakrebs waren die häufigsten Ursprungsorte der Krebserkrankungen. Besonders Darmkrebs trat in dieser Gruppe am häufigsten auf. (lp)

Anti-Rauch-Hotline für Krebspatienten

Raucher, die an Krebs erkrankt sind, können seit dem 16. Juli eine spezielle Beratungshotline nutzen: Unter der Telefonnummer 0 62 21 / 42 42 24 bieten erfahrene Experten Beratung zur Raucherentwöhnung an. Das gemeinsame Angebot der Deutschen Krebshilfe und des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg umfasst neben einer persönlichen und intensiven Beratung auch die Möglichkeit, sich als Raucher regelmäßig zurückrufen zu lassen, um sich vor dem Rückfall zu schützen. Zwei mögliche Varianten der telefonischen Beratung stehen den ratsuchenden Krebspatienten, die sich das Rauchen abgewöhnen wollen, zur Verfügung: Die einmalige Beratung umfasst Information, Motivation, eine konkrete Maßnahmenplanung sowie verhaltensbezogene und geistige Bewältigungsstrategien. Die zweite Möglichkeit besteht darin, Folgeanrufe zu vereinbaren, bei denen die Fortschritte, schwierige Situationen sowie Entzugssymptome ermittelt und besprochen werden. (lp)

Thromboembolien bei Krebspatienten durch Gabe von Dalteparin-Natrium verringern

Jeder 7. Krebspatient, der stationär im Krankenhaus behandelt wird, stirbt an einer Thromboembolie. Dies sind die Ergebnisse einer internationalen Studie. Ein weiteres, interessantes Ergebnis dieser Studie ist die Tatsache, dass Krebspatienten, die eine venöse Thromboembolie hatten, später auch häufiger eine weitere venöse Thromboembolie erlitten als Patienten, die nicht an Krebs erkrankt waren. Erste Ergebnisse von Medikamentenstudien zeigten, dass durch die Gabe von DalteparinNatrium die Überlebensrate gesteigert werden konnte. Weitere Studien sollen diese ersten positiven Resultate nun erhärten. (lp)

Versorgung von Brustkrebspatientinnen in Deutschland ist nicht optimal

Die Versorgungsstrukturen für die Betreuung von Brustkrebspatientinnen in Deutschland weisen Defizite auf. Hierunter sind vor allem unnötige Mehrfachdiagnosen durch fehlenden Austausch der diagnostizierenden Ärzte, aber auch die wohnortferne Versorgung durch die Einführung der sogenannten Brustzentren zu nennen. Gerade in ländlichen und dünnbesiedelten Gebieten Deutschlands kommen die Chirurgen nicht auf die vom Gesetzgeber geforderten jährlichen Fallzahlen, so dass sie keine Zulassung für Brustkrebsoperationen erhalten. Folge: die Patientinnen müssen sich im nächstgelegenen Brustzentrum behandeln lassen, was im Einzelfall eine Entfernung zum Wohnort von bis zu 100 km bedeuten kann. Die Studie "Die an Brustkrebs erkrankte Frau im Medizinbetrieb", die von der Deutschen Krebshilfe initiiert und mit rund 170.000 Euro gefördert wurde, zieht dieses Fazit. Es ist dies die erste Studie in Deutschland, in der Versorgungsabläufe aus Patientinnensicht kritisch analysiert wurden. (lp)

Ältere Krebspatienten nur selten in klinischen Studien

Klinische Studien dienen nicht nur der Weiterentwikklung der Therapiemöglichkeiten sondern insbesondere auch der Qualitätssicherung bei der Versorgung von Patienten! Obwohl immerhin die Hälfte aller Krebserkrankungen nach dem 65. Lebensjahr auftritt, nehmen ältere Krebspatienten seltener an klinischen Studien teil als Patienten unter 65 Jahren. Eine nordamerikanische Studie hat dabei 29.000 Krankengeschichten von Krebspatienten ausgewertet, die an klinischen Studien teilnahmen. Dabei war je nach Krebsart der Anteil der über 65-Jährigen verhältnismäßig geringer als der der Jüngeren. Mit zunehmendem Alter (75 Jahre und älter) nahm ihr Anteil an Teilnehmern von klinischen Studien deutlich ab. Die Forscher fordern aus diesen Ergebnissen, dass speziell klinische Studien für ältere Krebspatienten entwickelt werden, denn Krebs ist eine Erkrankung, die vorwiegend ältere Menschen betrifft, denen auch sinnvolle und gut verträgliche Therapien angeboten werden können. (hji)

DKMS-Aktion bringt 12.000 neue potenzielle Knochenmarkspender

Eine von der Deutschen Knochenmarkspenderdatei in 11 Großstädten Deutschlands durchgeführte Typisierungsaktion hat 12.000 neue potenzielle Spender gewonnen. Die Aktion, die vom 21. bis 26. September stattfand, wurde initiiert, um leukämiekranken Kindern und Erwachsenen besser helfen zu können. Deutschland verfügt mittlerweile über die weltweit größte Stammzellspenderdatei, die durch die Aktion um 12.000 neue Dateneinträge erweitert werden konnte. Außerdem haben ca. 15.000 Menschen telefonisch oder über das Internet die Typisierungssets angefordert, um sich ggf. in die Knochenmarkspenderdatei aufnehmen zu lassen. Auf die größte Resonanz stieß die Aktion in Essen, wo sich allein 3.163 Menschen Blut zur Typisierung abnehmen ließen. (lp)

Langzeitschäden nach Nierentumorbehandlung bei Kindern

Obwohl die Heilungschancen des Wilms-Tumors, dem häufigsten bösartigen Nierentumor bei Kindern bei bis zu 90% liegt, müssen einige der behandelten Kinder mit schwerwiegenden Spätfolgen am Herzen rechnen. Die Deutsche Krebshilfe fördert nun eine Therapie-Optimierungsstudie, um die Nebenwirkungen bei dieser Tumorbehandlung zu verringern. Dabei soll untersucht werden, ob auf Chemotherapeutika verzichtet werden kann, die das Herz angreifen, ohne dabei gleichzeitig die Heilungschancen zu verschlechtern. In Deutschland erkranken jährlich ca. 100 Kinder an dieser Art von Nierentumor, 70% von ihnen sind unter fünf Jahre alt. (lp)

Medikamentenhersteller in Deutschland erhalten 55% des Verkaufspreises

Etwas mehr als die Hälfte des Endverkaufspreises für Medikamente erhalten die Pharmahersteller. Damit rangieren die deutschen Pharmahersteller auf dem letzten Platz in Europa. 2001 entfielen 4% des Verkaufspreises an den Großhandel, 27% an die Apotheken und 14% (gemittelter Wert) an Mehrwertsteuer an den Staat. Anders als in Deutschland werden Medikamente in fast allen anderen europäischen Ländern mit Ausnahme der skandinavischen Staaten nicht oder mit einer sehr geringen Mehrwertsteuersätzen belastet. (lp)

Ebstein-Barr-Virus als Auslöser von Hodgkin-Lymphom bestätigt

Patienten, die an Pfeifferschem Drüsenfieber (Mononukleose) erkrankt sind oder waren, haben ein erhöhtes Risiko, eine bestimmte Form des Hodgkin-Lymphoms zu erleiden, vorausgesetzt, in dem Lymphom wurde der Mononukleose-Erreger Ebstein-Barr-Virus (EBV) nachgewiesen. Hiervon betroffen sind insbesondere jüngere Patienten mit Hodgkin-Lymphom. Auch einige Jahre nach der Erkrankung mit Pfeifferschem Drüsenfieber und nachgewiesenem Mononukleose-Erreger Ebstein-Barr-Virus (EBV) bleibt das Risiko erhöht, an einem Hodgkin-Lymphom zu erkranken. Deshalb fordern die Autoren der dänischen Studie, Ärzten zu einer gesteigerten Aufmerksamkeit bei Patienten raten, wenn der Paul-Bunnel-Test bei Verdacht auf Mononukleose positiv ausfällt. (lp)