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 Deutsche Krebsgesellschaft: Bamberg folgt Höffken

"Es wird notwendig sein, die politisch Verantwortlichen davon zu überzeugen, dass auch mit den neuen Gesundheitsstrukturen den Krebspatienten die notwendigen wirksamen Medikamente nicht vorenthalten werden dürfen. Wir müssen und werden in den zuständigen politischen Gremien und Ministerien präsent sein, um die Versorgung der uns anvertrauten Krebspatienten in Umfang und Qualität sicher zu stellen", erklärte Prof. Dr. Michael Bamberg nach seiner Wahl zum Präsidenten der Deutschen Krebsgesellschaft. Der Tübinger Klinikdirektor tritt damit die Nachfolge von Prof. Klaus Höffken (Jena) an und wird die kommenden zwei Jahre der Deutschen Krebsgesellschaft vorstehen.

Ziel des neuen Präsidenten ist es, mit noch mehr Nachdruck politischen Einfluss auszuüben. "Wir müssen dringend die bestehenden Versorgungslücken schließen, damit Krebspatienten flächendeckend in Deutschland eine optimale Behandlung erhalten", erklärt Bamberg und verweist dabei auf Therapien, die zum Teil ungenügend in den DRG´s (Fallpauschalen) abgebildet sind. Es dürfe nicht das ökonomische Risiko des Krankenhauses sein, auf neue Therapien mit innovativen Medikamenten zu bauen. "Gerade vor dem Hintergrund der steigenden Zahl an Krebsneuerkrankungen, gilt es nun, die Weichen für die Zukunft zu stellen", ergänzt der Tübinger Strahlentherapeut.

Erst vor kurzem hat die Arbeitsgemeinschaft Bevölkerungsbezogener Krebsregister aktuelle Zahlen und Trends für Deutschland veröffentlicht: Mit knapp 400.000 Neuerkrankungen pro Jahr wurden im Jahr 2000 deutlich mehr Tumoren diagnostiziert als noch 1998, dem Jahr der letzten Schätzung. "Die Krankheit Krebs wird uns vor dem Hintergrund einer immer älter werdenden Gesellschaft zukünftig noch mehr beschäftigen, deshalb gilt es jetzt, die Hausaufgaben zu machen, damit wir auch im europäischen Maßstab bei der Versorgungsqualität mithalten können", so Bamberg.

Die Deutsche Krebsgesellschaft will sich deshalb noch stärker als bisher bei der Erarbeitung der notwendigen wissenschaftlichen Leitlinien und in der Aufklärungsarbeit im Kampf gegen den Krebs engagieren. "Im Mittelpunkt steht der Patient. Wir sind gefordert, seine optimale Versorgung sicherzustellen", so der neue Präsident.

Im März kommenden Jahres wird die Deutsche Krebsgesellschaft die 1. Offene Krebskonferenz veranstalten, die Patienten und Angehörigen, Ärzten und Interessierten die aktuellen Erkenntnisstandards in Sachen Krebsprävention und –therapie näher bringen soll. "Wir werden in Zukunft noch stärker den Dialog mit Patienten, deren Angehörigen aber auch Gesunden suchen. Denn Krebs geht uns alle an", so Bamberg.

Die Deutsche Krebsgesellschaft e. V. (DKG) ist die größte und älteste interdisziplinäre wissenschaftlich-onkologische Fachgesellschaft in Deutschland. Ihr gehören mehr als 5.000 Mitglieder an, die in der Erforschung und Behandlung von Krebserkrankungen tätig sind. Zu den Zielen der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. gehören die umfassende Information über das Thema Krebs, Gesundheitskampagnen zur Vorbeugung von Krebs, Unterstützung der onkologischen Forschung und die Erarbeitung von verbindlichen Standards für Diagnostik, Therapie und klinischen Studien.

Quelle: Deutsche Krebsgesellschaft e.V.