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 San Antonio Breast Cancer Symposium
Was bringt es Neues für die Brustkrebspatientin?

Das San Antonio Brustkrebs-Symposium wurde zum 26. Mal in San Antonio, Texas, USA, durchgeführt. Vier Tage lang präsentierten Grundlagenforscher und Kliniker aus aller Welt zu den Themen "Zelluläre und molekulare Biologie, Ursachen, Verhinderung, Diagnostik und Behandlung des Mammakarzinoms" (Brustkrebses) ihre neuesten Ergebnisse.

Insgesamt nahmen über 6000 Ärzte, Wissenschaftler sowie Pflegekräfte an der Tagung teil. Der vorliegende Bericht kann aufgrund der Fülle der präsentierten neuen Daten nur unvollständig sein.

Operative Therapie bei manifesten Brustkrebsen

Auch bei Patientinnen mit Schäden an der Erbsubstanz (Mutationsträgerinnen BRCA 1 / 2), ist die Brusterhaltende Therapie sicher. Nach einer Beobachtungszeit von 10 Jahren war die Rate an örtlich wiederauftretenden Tumoren mit 12,5% gegenüber einer Vergleichsgruppe mit 8,6% unabhängig vom Alter, dem Zustand der Lymphknoten und dem Tumorstadium nahezu gleich. Allerdings fand man bei Genveränderungsträgerinnen in 60% örtlich wiederauftretende Tumoren in anderen Quadranten derselben Brust, in der Vergleichsgruppe nur in 26%. Tumoren in der anderen Brust traten bei Patientinnen mit Genveränderung mit 25% jedoch deutlich häufiger auf als in der Vergleichsgruppe (4%). In beiden Gruppen waren örtlich wiederauftretende Tumoren seltener, wenn bei den Patientinnen die Eierstöcke entfernt wurden.

Zur Sicherheit des brusterhaltenden Vorgehens bei großen Tumoren und voroperativer Chemotherapie berichtete eine Forschergruppe aus Los Angeles (USA). Nach einer Beobachtung von 65 Monaten nach Chemotherapie und Operation sahen die Autoren wieder auftretende Tumoren (im alten Tumorbett) in 9%, wiederauftretende Brusttumoren in 6% und Tochtergeschwülste in 14%. Häufiger wurden wiederauftretende Brusttumoren bei klinisch fortgeschrittenem befallenen Lymphknoten, einer verbleibenden Tumorgröße nach voroperativer Chemotherapie über 2 cm, bei verbleibenden verstreuten Tumorresten und einer Tumoraussaat in den Lymphgefäßen im Tumorrest gesehen.

Operative Therapie bei noch nicht in das Nachbargewebe eingewachsene Tumoren (sog. In-situ-Karzinome)

Brusterhaltend operierte in situ-Karzinome, alle mit einem Sicherheitsabstand von über 1 cm operiert und nicht größer als 2,5 cm messend, zeigten ohne anschließende Bestrahlung eine erhöhte Rate an örtlichen wiederauftretenden Tumoren von 12,5%. Nachbestrahlung führt zu einer geringeren Anzahl von Rückfällen, deshalb sollten diese Patientinnen einem Strahlentherapeuten mit der Frage der Nachbestrahlung vorgestellt werden.

Eine sofortige Wiederherstellung nach Entfernung der Brust führt nach Ansicht von Wissenschaftlern aus St. Louis (USA) nicht zu einer Verzögerung der ergänzenden Chemotherapie.

Zurzeit wird von einigen Arbeitsgruppen unmittelbar nach Entfernung eines Brusttumors in der verbliebenen Brust eine Bestrahlung direkt während der Operation durchgeführt. Weltweit wird eine Studie durchgeführt, in der die Bestrahlung nach Operation mit der Bestrahlung noch während der Operation verglichen wird.