| Archiv |     Ausgabe Juli 2002

Patientenforum   
 Leser fragen – Experten antworten

Liebe Leserinnen und Leser,

das Krebsmagazin bietet Ihnen die Möglichkeit, Fragen zu Ihrer Krebserkrankung an Krebsspezialisten zu stellen. In jeder Ausgabe der Krebsmagazins beantwortet ein Onkologe Ihre Fragen, die die Redaktion anonym, das heißt ohne Nennung von Namen oder Adresse des Einsenders, veröffentlicht. Ihre Anfragen werden streng vertraulich behandelt.

In dieser Ausgabe beantwortet Prof. Dr. med. J.-H. Hartlapp vom Klinikum Osnabrück Ihre Leserfragen.

Prof. Dr. med. J.-H. Hartlapp, Klinikum Osnabrück
Prof. Dr. med.
J.-H. Hartlapp,
Klinikum Osnabrück


Frage: Ich habe Prostatakrebs - kann ich meine Frau anstecken?

Krebserkrankungen, egal welche, sind nicht ansteckend. Auch bei direktem Körperkontakt wird Krebs nicht übertragen. Dies gilt auch für das Prostatakarzinom. Hinter der Frage steht die verständliche Sorge, durch die Samenflüssigkeit, die mengenmäßig zum wesentlichen Teil aus dem Sekret der Prostata besteht, die Krebserkrankung beim Geschlechtsverkehr auf die Partnerin zu übertragen – diese Sorge ist unbegründet, da auch durch die Samenflüssigkeit keine Krebserkrankung übertragen wird.

Frage: Mein Arzt sagt, ich sei ausbehandelt, was kann man jetzt noch tun?

Ausbehandelt, das ist ein Begriff, den es in der Onkologie nicht gibt. Viele meinen, wenn die Ersttherapie, insbesondere eine Chemotherapie oder Hormontherapie, nicht mehr wirksam ist oder nach vorübergehender Wirksamkeit erneut Tumorwachstum einsetzt, dass dann keine Behandlungsmöglichkeit mehr besteht. Bei den meisten Krebserkrankungen gibt es heute Zweit-, Dritt-, Viert- und Mehrtherapien. Aber selbst wenn die gängigen Therapieschritte konsequent durchgeführt wurden, heißt das nicht, dass der Patient ausbehandelt ist. Denn Tumortherapie ist nicht nur Operations-, Strahlen- und Chemotherapie, sondern umfasst eine ganzheitliche Behandlung mit allen sinnvollen und gesicherten Therapiemöglichkeiten wie Ernährung, schmerz- und symptomorientierte Behandlung sowie psychosoziale Betreuung. Das bedeutet, dass auch in der fortgeschrittenen Phase einer Erkrankung Schmerzmittel, spezielle Ernährung und seelische Betreuung dem Patienten angeboten werden soll.


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