| Archiv |     Ausgabe Juli 2002

Aktuell   
 Kurzmeldungen

Light-Zigaretten sind nicht gesünder als normale Zigaretten

Laut einer aktuellen Studie des amerikanischen National Cancer Institute (NCI) gibt es keine Belege für eine geringere Gefährdung von Rauchern von sogenannten Light-Zigaretten gegenüber normalen Zigaretten. Seit der Einführung der "leichten" Zigaretten sind Lungenkrebserkrankungen weiterhin angestiegen.
Fazit: Bei Nikotinabhängigkeit droht ein vermehrter Zigarettenkonsum und Anstieg der gesundheitlichen Gefährdung. (lp)

Nachbetreuung von Krebspatienten über lange Zeit erforderlich

Nach der Studie "Psychische Langzeitfolgen bei hämatologisch-onkologischen Patienten" leiden 50 Prozent der ehemaligen Krebspatienten unter psychischen Störungen. 75 Prozent der Befragten nehmen, 10 Jahre nach Beendigung einer erfolgreichen Chemotherapie, rehabilitative und therapeutische Maßnahmen in Anspruch. Diese Zahlen belegen, dass die psychosoziale Nachbetreuung von ehemaligen Krebspatienten über lange Zeit hinweg notwendig und für Betroffene hilfreich ist. (lp)


Erster Deutscher Darmkrebsmonat

Mit einer Reihe von Aktionen startete im März zum ersten Mal in Deutschland der erste "Deutsche Darmkrebsmonat März". Wie bei vielen anderen Krebserkankungen auch, stellen regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen den wichtigsten Schutz vor Darmkrebs dar. So konnte in den USA mit ihrer Hilfe die Sterblichkeitsrate von Darmkrebserkrankten von 60% auf 30% erfolgreich gesenkt werden.
Darmkrebs ist die zweithäufigste Tumorerkrankung. Da er keine spezifischen Krankheitssymptome aufweist, nehmen die Betroffenen häufig erst sehr spät eine Erkrankung wahr. Im Monat März fand eine Aktion statt, bei der jeder Krankenhauspatient im Monat März einen Stuhltest erhielt, der verborgenes Blut im Stuhl nachweist und so eine mögliche Darmkrebserkrankung aufzeigt.
Aber auch die Medien, unterstützt von vielen Prominenten, machen auf das Thema öffentlichkeitswirksam aufmerksam. Auf dem diesjährigen Deutschen Krebskongress in Berlin gab es zum Thema Darmkrebs zahlreiche Fachveranstaltungen.
Ziel aller Veranstaltungen ist es, das Tabuthema "Darmkrebs" in das öffentliche Bewusstsein zu bringen und so die Früherkennung von Darmkrebs zu verbessern. (lp)


Schmerztelefon für Krebspatienten

Der Informationsdienst "Krebsschmerz" des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg bietet unter der Telefonnummer 0 62 21/42 20 00 kompetente Beratung für Ratsuchende zum Thema Krebsschmerz an. Betroffene und Angehörige können sich montags bis freitags in der Zeit von 12 Uhr bis 16 Uhr von verschiedenen Spezialisten zum Thema Schmerzen bei Krebserkrankungen kostenlos beraten lassen. (lp)


Broschüre Krebs in Deutschland neu aufgelegt

Schaubild: Neuerkrankungsfälle
Grafik: Arbeitsgemeinschaft Bevölkerungsbezogener Krebsregister in Deutschland

Die Arbeitsgemeinschaft Bevölkerungsbezogene Krebsregister in Deutschland hat in Zusammenarbeit mit dem Robert-Koch-Institut die Broschüre "Krebs in Deutschland – Häufigkeiten und Trends" neu aufgelegt. Erstmalig berichten die Statistiker von einer Zunahme der Prostata-Neuerkrankungs-fälle. Prostatakrebs ist damit die häufigste Krebserkrankung bei Männern, was u.a. auf neue Diagnoseverfahren (PSA-Tests) zurückzuführen ist. Mit Hilfe dieser neuen Diagnostik wird Prostatakrebs vermehrt und frühzeitiger als früher erkannt. (lp)


Helicobacter können Magenkrebs verursachen

In einer japanischen Studie mit 1.526 Patienten, die über 7 Jahre hinweg wegen Beschwerden des Magen-Darmtraktes behandelt und beobachtet wurden, zeigte sich, dass 2,9% derjenigen, die mit Helicobacter-pylori infiziert waren, an Magenkrebs erkrankten. Die Patienten, die nicht infiziert waren, erkrankten überhaupt nicht an Magenkrebs. Fazit aus der Studie: bei jedem Patienten, der unter chronischen Magenbeschwerden leidet, sollte eine Untersuchung auf Helicobacter-pylori zur Vorbeugung eines Magenkrebses durchgeführt werden. Da beim Magenkarzinom eine Diagnoseverzögerung von 6 Monaten trotz Magenbeschwerden nicht unüblich ist, ist dieses eine praxisrelevante Erkenntnis.
(lp)


Broschüre informiert über Vermeidung und Früherkennung von Darmkrebs

Die Deutsche Krebsgesellschaft hat eine Patientenbroschüre zum Thema Darmkrebs unter dem Titel "Darmkrebs verhindern – ein Patientenratgeber" herausgegeben. Diese Broschüre informiert ausführlich über Möglichkeiten der Vermeidung und der Früherkennung von Darmkrebs. Im Zusammenhang mit dem umfangreichen Programm des ersten Deutschen Darmkrebsmonat März in Deutschland vermittelt diese Broschüre zusätzlich viel Wissenswertes auch für Nicht-Erkrankte. (lp)


Kinderklinik Rostock: Die Universitäts-Kinderklinik Rostock eröffnet neue Intensivstation für onkologische Kinder

Mit der neu eröffneten Station für Intensivtherapie onkologischer Kinder und Jugendlicher wird die intensivmedizinische Betreuung von krebskranken Kindern mit beginnendem Multiorganversagen und nach Knochenmarktransplantation in einer keimarmen Intensivpflegesphäre sichergestellt. Ferner gestattet die Station erstmalig im Nordosten Deutschlands die integrierte fachplurale Intensivbeobachtung und Intensivtherapie von Kindern und Jugendlichen mit angeborenem oder erworbenem Versagen des Immunsystems. Dieses Projekt wurde von der Deutschen Krebshilfe und dem Bund mit jeweils mehr als 1 Mio 1 gefördert. (ch)


USA stellen Rekordsumme im Kampf gegen den Krebs zur Verfügung

In den USA ist im Haushaltsjahr 2003 die Rekordsumme von 27,3 Milliarden US$ für die "Nationale Institutes of Health", die amerikanische Gesundheitsbehörde vorgesehen. Dies entspricht einer Verdoppelung des Etats für Gesundheit innerhalb der letzten 5 Jahre. Davon erhält die Krebsforschung allein 5,5 Milliarden US$. Die finanziellen Anstrengungen der USA im Gesundheitswesen unterstreichen die Bedeutung, die die US-Amerikaner dem Kampf gegen den Krebs beimessen. (lp)


USA bei Veröffentlichungen zu Krebs führend

Die meisten wissenschaftlichen Veröffentlichungen zum Thema Krebs werden in den USA herausgegeben. Mit mehr als 30% aller klinischen Veröffentlichungen zu Krebs führen die USA gefolgt von Italien. Deutschland nimmt mit 5,2% aller weltweiten Publikationen in diesem Bereich den sechsten Platz ein. Alle europäischen Länder zusammengefasst veröffentlichten 1999 mit 1.242 Veröffentlichungen ca. gleich viel wie die Kanada und die USA zusammen. Diese Zahlen belegen, dass Nordamerika weiterhin führend bei den wissenschaftlichen Publikationen zu Krebserkrankungen ist. (lp)


Neue Broschüre für Geschwister von krebskranken Kindern erschienen

Eine neue Broschüre mit dem Titel "Schattenkinder" der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. gibt Informationen und Tipps für Kinder, die durch die Krebserkrankung ihrer Geschwister teilweise oder vollständig im familiären oder sozialen Schatten ihrer erkrankten Geschwister stehen. (lp)