Vorwort   
 Liebe Leserinnen und Leser

Krebs kann jeden Menschen treffen. Egal ob als Betroffenen oder als Angehörigen. Und wenn es einen Menschen trifft, stellt man nicht nur sich selbst viele Fragen.

Die Bestsellerautorin Annette Rexrodt von Fircks schildert, wie ihre Familie ihr helfen konnte (S. 34) und was sie dabei empfand. Mit einer Tumorerkrankung werden schließlich viele Fragen aufgeworfen.

In Vorträgen und Büchern von Psychologen wird immer wieder auf das sogenannte "Simonton-Training" zur Stärkung der körpereigenen Abwehrkräfte sowie Aktivierung der Selbstheilungskräfte hingewiesen. Über Ablauf und Gegenstand dieses Trainings berichtet die Psychoonkologin Ingrid Schmidt-Döring (S. 36).

Jedes Jahr sterben Betroffene in der Größenordnung einer mittleren Kleinstadt allein an Darmkrebs. Zählt man den Angehörigenkreis hinzu, so kommen wir in die Größenordnung einer Großstadt. Das Unglaubliche daran ist einfach, dass sich das Ausmaß dieser Erkrankung durch die aktive Teilnahme an den bestehenden Vorsorgeprogrammen drastisch reduzieren ließe. Denn ein Tumor benötigt zumeist viele Jahre zur Entstehung. Es sind nur die vielen Vorbehalte, die Trägheit und der vermeintliche Glaube ... "mich wird’s schon nicht treffen", die uns davon abhalten. Doch in nur wenigen Bereichen ist die Vorsorge und Diagnostik so weit fortgeschritten wie beim Darmkrebs, dem Schwerpunktthema dieser Ausgabe.

Patientenveranstaltungen (S. 31f) werden von immer mehr Lesern des Krebsmagazins geschätzt und besucht. Eine Nachlese zur 1. Offenen Krebskonferenz in Berlin (S. 22) möchte Betroffene motivieren selbst einmal eine Veranstaltung zu besuchen. Dabei entwickeln sich auch diese Patientenveranstaltungen immer weiter fort. Eine der wohl interessantesten und umfangreichsten Patientenveranstaltungen dieses Jahres findet in der Zeit vom 17. - 19. Juni in Kassel zum Thema "Krebs – Partnerschaft und Sexualität" statt (S. 27).

Selbsthilfeorganisationen spielen in unserem Gesundheitswesen – insbesondere bei chronischen Erkrankungen wie Krebs – eine immer stärkere Rolle. Betroffene sind gut beraten, Kontakt und Austausch mit ihnen zu pflegen wie z.B. den in dieser Ausgabe vorgestellten Deutschen Ilco e.V. bei Darmkrebs (S. 6) oder der Brustkrebsinitiative mamazone e.V. (S. 26), die für ihr Engagement von der Deutschen Krebsgesellschaft mit dem erstmalig verliehenen Kommunikationspreis geehrt wurde. Über neue antihormonelle Therapiekonzepte bei Brustkrebs berichtet Priv.- Doz. Dr. Jackisch aus Marburg (S. 28)

Ob Informationen zum Thema "Krebsschmerz" (S.20) oder die Suche nach aktuellen medizinischen Studien (S. 21) – wir möchten Betroffenen Mut machen und Hintergrundinformationen für den Umgang mit der Erkrankung aber auch den Dialog mit dem behandelnden Arzt bieten.

Egal, ob uns dies gelingen oder misslingen sollte, freuen wir uns in jedem Falle über Ihr Feedback. Wir sind Ihnen sehr verbunden, wenn Sie uns Ihre Anregungen und Wünschen durch Zusendung des auf Seite 41 abgedruckten Leserfragebogens zukommen lassen.

Eine anregende Lektüre wünscht Ihnen

die Redaktion!