Vorwort der Redaktion   
 Liebe Leserinnen und Leser

Krebs hat viele "Gesichter". Die Erkrankung verändert die Betroffenen nicht nur körperlich - sondern vor allem auch seelisch. Wie es einem Menschen geht, kann man häufig an seinem Gesicht und seinen Augen ablesen. Viele Krebspatienten bekommen neben Operation und Bestrahlung eine Chemotherapie, die sie auch äußerlich sehr verändert. Das Titelbild der Frühjahrsausgabe des Krebsmagazins zeigt eine Frau, die durch die Chemotherapie ihre Haare verloren hat. Diese Frau heißt Kornelia Roth, sie steht stellvertretend für viele Menschen, die sich trotz des vorübergehenden Haarverlustes und des Verlustes Ihrer Gesundheit trauen, in die Öffentlichkeit zu gehen. Kornelia Roth macht mit ihrer Fotoausstellung, die auch auf dem diesjährigen Krebskongress zu sehen war, vor allem Mut. Denn ein Mensch bleibt auch ohne Haare schön anzusehen. Das Interview mit ihr finden Sie auf Seite 36.

Der diesjährige Krebskongress in Berlin hat neben zahlreichen medizinischen Fortschritten vor allem eine sozialund medizinpolitische Neuakzentuierung aufgezeigt. Da Deutschland im internationalen Vergleich in der Krebsmedizin zunehmend ins Mittelfeld abgleitet, die Kosten für die Versorgung deutscher Krebspatienten jedoch vergleichsweise hoch sind, müssen alle Beteiligten umdenken. Das Interview mit dem diesjährigen Präsidenten des Krebskongresses Professor Bamberg zeigt die wichtigsten neuen Zielsetzungen in der deutschen Krebsmedizin auf.

Auch Darmkrebs war ein herausragendes Thema des Krebskongresses. Darmkrebs ist heute in Deutschland eine der häufigsten Krebserkrankungen bei Männern und Frauen. Der diesjährige Darmkrebsmonat März hat wiederum mit zahlreichen Aktionen dazu beigetragen, die Bevölkerung für dieses wichtige Thema weiter zu sensibilisieren und vor allem die Chancen und die Bedeutung der Früherkennung deutlich zu machen. Das Krebsmagazin widmet sein Schwerpunktthema deshalb dieser Tumorerkrankung und zeigt mit Beiträgen zur Früherkennung, Diagnoseverfahren, Operation, Chemotherapie und Leben mit einem künstlichen Darmausgang unterschiedliche Aspekte dieser Erkrankung auf.

Auf Grund der sehr positiven Leserresonanz räumen wir den Kurzmeldungen im Krebsmagazin ab sofort noch mehr redaktionellen Raum ein. Das heißt für Sie, liebe Leserinnen und Leser, noch mehr aktuelle Information in kompakter Form.

Neben vielen interessanten Beiträgen aus dem Bereich Therapie und Forschung - unter anderem zur Frage welche Bedeutung und Tragweite dem Aufklärungsgespräch zwischen behandelndem Arzt und dem Krebspatienten zukommt (S. 34), stellt das Krebsmagazin wieder interessante Patientenbroschüren vor (S. 25) und informiert über den Krebsinformationstag in Oberhausen (S. 26). Die Rubrik "Körper und Seele" (S. 35) beschäftigt sich mit der Frage, ob Gespräche über den Krebs den Betroffen helfen können. Wir stellen ein lesenwertes Buch vor, mit dem Titel "Der Vogel und die Krake" (S. 38) bei dem ein Betroffener über den Krebs und die Bedeutung für sein eigenes Leben berichtet. Wir wünschen allen Leserinnen und Lesern eine interessante und informative Lektüre und freuen uns auf Ihre Leserzuschriften.

Lutz Postawka