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 Medikament gegen Brustkrebs jetzt auch in Tablettenform

Was verstehen Brustkrebspatientinnen unter einem akzeptablen Zytostatikum? Einer Studie im Jahr 2002 zufolge (European Journal of Cancer) wünschen sich 77% der Befragten ein Medikament, das kein Erbrechen auslöst. 48% möchten ihre Medikamente am liebsten zu Hause einnehmen. Diesem Wunsch kommen immer mehr Hersteller mit der Entwicklung von Präparaten entgegen, die in Tablettenform eingenommen werden können.

So gibt es seit November 2005 eine orale Form von Vinoralbine, das bisher nur zur Infusion zur Verfügung stand. Jede zweite bis dritte Patientin mit metastasiertem Brustkrebs spricht auf die Behandlung mit einer partiellen oder kompletten Remission an, bei insgesamt wenig schweren Nebenwirkungen. Zugelassen ist das Medikament für die Behandlung des metastasierten anthrazyklinresistenten Mammakarzinoms für Patientinnen jeden Alters in gutem Allgemeinzustand. Studien hatten gezeigt, dass Infusionen und Tabletten gleich wirksam sind. Dabei entsprechen Tablettendosierungen von 60 bzw. 80 Milligramm pro Quadratmeter (einmal pro Woche) den üblichen intravenösen Dosierungen von 25 bzw. 30 Milligramm pro Quadratmeter (einmal pro Woche).

Üblicherweise wird die Behandlung mit der niedrigeren Dosierung eingeleitet (60 mg/m2 pro Woche für drei Wochen) , danach wird 5 Wochen lang mit der Wochendosis von 80 mg/m2 behandelt.

Übelkeit und Erbrechen sind bei dieser Therapie sehr selten (unter 5%, wenn begleitend den Brechreiz unterdrückende Medikamente, so genannte Antiemetika, gegeben werden). Die Tabletten werden besser vertragen, wenn man vor der Einnahme eine Kleinigkeit isst. Sollte es doch zum Erbrechen kommen, darf man keinesfalls eine zweite Tablette nehmen, sondern muss bis zum erneuten regulären Einnahmetermin in der Woche darauf warten.

Bei 42% der Patientinnen kommt es zu einer ausgeprägten Unterdrückung der Bildung von weißen Blutkörperchen, dadurch bedingte Infektionen treten aber nur bei jeder zehnten dieser Patientinnen auf. Ebenfalls kommt es bei Vinorelbine oral als Monotherapie kaum zu Haarausfall.