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 Kurzmitteilungen

Neuer Wirkstoff schützt dauerhaft vor Erbrechen und Übelkeit

Sogenannte Antiemetika sollen Übelkeit und Erbrechen als Nebenwirkung einer Chemotherapie verhindern helfen. Beim diesjährigen Europäischen Onkologen-Kongress in Wien stellte Prof. Dr. Carsten Bokemeyer von der Universitätsklinik Tübingen erste Anwendungserfahrungen eines neuen Antiemtikums vor.

Klagten zuvor drei von vier Patienten über mehr als vier Tage über Übelkeit pro Chemotherapiezyklus, so war es nach Umstellung auf den neuen Wirkstoff nur noch etwa jeder achte Patient.

Noch eindeutiger waren die Ergebnisse in Bezug auf das Erbrechen: Hatten im ersten Zyklus 83 Prozent der Patienten mehr als zwei Tage erbrochen war dies nach der Umstellung auf Aprepitant bei keinem Einzigen mehr der Fall.

Betroffene, die bei ihrem ersten Chemotherapiezyklus unter starker Übelkeit sowie mit Erbrechen reagierten kann künftig mit Aprepitant die darauf folgenden Zyklen erträglicher gemacht werden.

Krebs im Alter: Sind Telomere die Ursache?

Ein Forscherteam aus der Abteilung Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) untersucht in einem von der Deutschen Krebshilfe geförderten Projekt die Frage, welche Rolle die menschlichen Chromosomenenden – die sogenannten Telomere – bei die Krebsentstehung im Alter spielen.

Telomere bilden die Endstücke menschlicher Chromosomen, sie schirmen die Erbsubstanz ab und schützen sie vor Schäden. Bei jeder Zellteilung verkürzen sich jedoch die Telomere; dadurch ist die Teilungsfähigkeit menschlicher Zellen auf 50 bis 70 Zellteilungen begrenzt. Diese "Uhr" scheint die Regeneration von Organen und Geweben während der Alterung zu begrenzen. Gleichzeitig schützt der Mechanismus vor Krebswachstum, da sich auch bei Tumorzellen die Telomere verkürzen und so die entarteten Zellen "altern" und schließlich absterben lassen.

Neuere Forschungsergebnisse lassen jetzt einen gegenteiligen Effekt vermuten: Durch verkürzte Telomere können möglicherweise auch vermehrt Tumore auftreten, weil die Chromosomen instabil werden - die chromosomale Instabilität ist ein Hauptmechanismus für Krebs im Alter. "Wir glauben, dass dadurch mikroskopisch kleine Tumoren bei alten Menschen entstehen", sagt Privatdozent Dr. Karl Lenhard Rudolph. Dabei spielt wahrscheinlich das Enzym Telomerase eine wichtige Rolle. Mit Hilfe der Deutschen Krebshilfe möchte das Forscherteam nun diese Hypothese experimentell untersuchen, um neue Möglichkeiten der Vorbeugung und Behandlung von Tumoren im Alter zu finden.
Quelle: MHH Medizinische Hochschule Hannover

Emnid-Blitzumfrage: Selbsthilfe ist wichtiger Partner

84 Prozent der Deutschen wollen im Krankheitsfall neben ärztlichen Rat auch das Informationsangebot einer Selbsthilfegruppe nutzen, so eine repräsentative Emnid-Blitzumfrage, die im Auftrag der Firma JanssenCilag durchgeführt wurde. Die hohe Bedeutung, die die Deutschen der Selbsthilfe beimessen, wollen sie auch in der Gesundheitspolitik berücksichtigt wissen. So befürworten in derselben Umfrage 72 Prozent der Befragten, dass die Patienten- und Selbsthilfevertreter mit eigenem Stimmrecht an gesundheitspolitischen Entscheidungen beteiligt werden.

Umfrageergebnis: Selbsthilfe ist wichtiger Partner

Die jüngste Gesundheitsreform könnte den Weg dahin geebnet haben: Seit dem 1. Jan. 2004 sind Selbsthilfe- und Patientenvertreter im Gemeinsamen Bundesausschuss beteiligt. Der berät und entscheidet über den Nutzen neuer Diagnose- und Therapieverfahren, ihre medizinische Notwendigkeit sowie über Fragen der Qualitätssicherung in der Gesundheitsversorgung. In diesem zentralen gesundheitspolitischen Gremium haben Patienten- und Selbsthilfevertreter allerdings erst Mitsprache- und Antragsrechte, aber keine Entscheidungsrechte.

Internettip:
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Das besondere im Vergleich zu anderen Internetportalen: PaPaSu.de ist offen für alle – sowohl für Ekrankte, aber auch für aufgeschlossene, gesunde Menschen, die keine Berührungsängste haben und bereit sind, den anderen trotz Krankheit näher kennen zu lernen.

Gegründet wurde PaPaSu.de von Jörg Borsig, Gründer und Vorsitzender der Plasmozytom / Multiples Myelom Selbsthilfegruppe NRW e.V. – selbst seit 1991 an einem Multiplen Myelom erkrankt.